Medizinische Informationen

ORGANE
Zusammensetzung der Galle

Die Galle wird in der Leber gebildet und in den Gallengängen und in der Gallenblase verändert. Dieses kann durch die Sekretion von Wasser und Elektrolyten in die Galle geschehen, in stärkerem Maße aber durch die Resorption bestimmter Verbindungen aus der Primärgalle. Der Mensch produziert täglich kontinuierlich 250 – 1000 ml Galle.

Die wichtigsten Bestandteile der Galle sind:

  • Wasser
  • Gallensalze
  • Cholesterin
  • Phospholipide
  • Bilirubin
  • Cholesterin

Cholesterin kommt in allen menschlichen Geweben vor und kann auch in allen Geweben gebildet werden. Die Leber ist aber der Hauptbildungsort. Hier werden 80 – 90% des Cholesterins gebildet.

Die Ausscheidung des Cholesterins aus der Leberzelle erfolgt als:

  • Cholesterinester
  • Gallensäuren
  • Freies Cholesterin

Die Störung des Gleichgewichts zugunsten des sezernierten Cholesterins und zuungunsten von Gallensäuren führt zu einer der wichtigsten Gallenwegserkrankungen dem Gallensteinleiden.

Bedeutung von Gallensäuren
  • Transport von wasserunlöslichen Substanzen ( Cholesterin, fettlösliche Vitamine A,D,E, K u.a. )
  • Stimulierung der Darmtätigkeit
  • Steigerung Natrium- und Wassersekretion in den Dickdarm
  • Aktivierung der Funktion der Bauchspeicheldrüse
  • Phospholipide

Phospholipide finden sich wie das Cholesterin in allen menschlichen Geweben. Sie sind u.a. wichtige Bestandteile von Zellmembranen.

Bilirubin

Bilirubin gibt der Galle die gelbgrüne Farbe. Bei Überproduktion oder Ausscheidungsstörung in die Galle kann es im menschlichen Gewebe abgelagert werden (Gelbsucht ). Bilirubin entsteht aus zwei Quellen:

70% aus dem Hämoglobin der Erythrozyten ( rote Blutkörperchen )
30% aus Bluteiweißen anderer Gewebe

Funktion der Gallenblase

Die Gallenblase dient als Reservoir der Galle. Sie kontrahiert sich pro Mahlzeit 1 – 2 mal. Die Galle wird in den Darm ausgestoßen, wo sie für die Verdauung zur Verfügung steht. Die Gallenblase enthält 30 – 80 ml Galle, bei Stauung mehr. Nach einer Mahlzeit fließen 50% der Galle an der Gallenblase vorbei, 50% gelangen in die Gallenblase.

Wichtigste Erkrankungen der Gallenblase
  • Gallensteinleiden mit und ohne entzündliche Komplikationen
  • Parasitenbefall
  • Tumoren der Gallenwege
  • Autoimmunkrankheiten der Gallenwege
  • 10 – 15% der Bevölkerung in Industriestaaten sind Gallensteinträger. Aber nur 15-20% aller Steinträger entwickeln Beschwerden. Frauen haben 2-3 mal häufiger Gallensteine als Männer.
Ernährungsfaktoren, die eine Entstehung von Gallensteinen begünstigen
  • kalorienreiche Kost
  • Echolesterinreiche Kost
  • Zucker und Süßigkeiten
  • tierische Fette
Definition einer Gallenkolik
  • starker Dauerschmerz über > 15 Minuten bis Stunden im rechten und mittleren Oberbauch , gelegentlich in den Rücken ausstrahlend
  • Verlangen nach Bettruhe und Behandlung
  • Schmerzen meistens abends oder in der Nacht
  • Rezidive in unregelmäßigen Abständen
Symptome bei Gallengangssteinen
  • Koliken, Schmerzen
  • Fieber, Schüttelfrost
  • Gelbsucht
  • Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen
Aktuelle Behandlung von Leber- und Gallenwegserkrankungen (einige Beispiele)

Die verschiedenen Formen akuter und chronischer Lebererkrankungen können heute weistestgehend diagnostiziert und in der Mehrzahl der Fälle medikamentös oder chirurgisch behandelt werden: z.B.

  • Chronische Hepatitis B (Interferon, Lamivudin, Adefovir)
  • Chronische Hepatitis C (Pegylierte Interferone und Ribavirin)
  • Primär biliäre Zirrhose (Ursodeoxycholsäure)
  • Autoimmune Hepatitis (Cortison)
  • Hämochromatose (Aderlass-Therapie)
  • Fettleber (Diät, Fettsenker, Ursodeoycholsäure).
  • Gallenblasensteine (laparoskopische Entfernung der Gallenblase)
  • Gallengangssteine (Gallengangsdarstellung (ERC) und dadurch Entfernung der Steine)
  • Leberzirrhose mit/ohne hepatische Enzephalopathie (Ornithinaspartat, verzweigtkettige Aminosäuren, Lactulose, Silymarin, Zink)
  • Lebertransplantation bei dekompensierter Leberzirrhose
Die Funktion der Leber

Die Leber ist das größte Organ und das „Stoffwechsellabor“ unseres Körpers. Viele Stoffwechselprozesse sind nur in der Leber möglich, da nur sie über die spezifischen Enzyme verfügt, die für die notwendigen Reaktionen erforderlich sind. Darüber hinaus ist die Leber ein wichtiges Speicher-, Entgiftungs- und Ausscheidungsorgan. Gleichzeitig nimmt sie Drüsenfunktionen wahr und greift in die Wundheilungsabläufe und Infektabwehr ein. Über die Leber läuft der Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel, der Mineral-, Vitamin- und Hormonhaushalt wird hier reguliert. Die Leberzellen bauen Nährstoffe aus dem Blut um, speichern sie, wenn notwendig, und stellen selbst wichtige Stoffe für unseren Organismus her, wie beispielsweise das Cholesterin. Auch wenn schon im Darm bei der Verdauung gefiltert wird, was in unseren Organismus hineingelangen soll und was nicht, so ist die Leber doch der eigentliche Feinfilter, der Krankheitserreger, Schadstoffe und sogar giftige Substanzen abfängt und zu ungiftigen umbauen kann. Auch beim Abbau von Alkohol und Medikamenten spielt die Leber eine entscheidende Rolle. Dieses sind rund um die Uhr anfallende enorme biochemische, immunologische und hormonelle Leistungen, die von der Leber erbracht werden.

Funktioniert die Leber nicht optimal, ist der Mensch krank!

Welches sind die ersten Anzeichen einer Erkrankung der Leber?

Die Leber „schmerzt“ nicht. Allgemeine Symptome einer Lebererkrankung gibt es nicht. Die Patienten können an Müdigkeit, Abgespanntheit, Konzentrationsschwäche und Antriebsarmut leiden. Juckreiz mit Gelbfärbung der Haut, vermehrtes Schwitzen, dunkler Urin, heller Stuhl, Gelenk- und Muskelschmerzen, häufige Blähungen und Speisenunverträglichkeiten weisen auf eine akute oder fortgeschrittene Lebererkrankung hin.

Was sind die Ursachen von Lebererkrankungen?
  • Alkohol
  • Virusbedingte Hepatitis (A,B,C,D….)
  • Chemiekalien jeglicher Art, besonders auch Medikamente
  • Autoimmunerkrankungen (autoimmune Hepatitis, primäre biliäre Zirrhose)
  • Stoffwechselleiden (z.B. Hämochromatose)
  • Über- und Fehlernährung (mit der Ausbildung einer Fettleber)
Was sind die Folgen der schädlichen Einflüsse?
  • Akute und chronische Hepatitis
  • Fettleber
  • Leberfibrose („Leberverhärtung“)
  • Leberzirrhose („Narbenleber“) mit Bauchwassersucht (Aszites), Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre und leberbedingte Müdigkeit und Konzentrationsstörung (Enzephalopathie)
Was sind die Anzeichen einer Lebererkrankung?
  • Leberhautzeichen und weitere Symptome einer Lebererkrankung
  • Leberzunge, (hochrote glatte Zunge)
  • Lebersternchen ( Spider naevi = Gefäßerweiterungen in der Haut)
  • Handinnenflächenrötung ( Palmarerythem )
  • Gelbsucht ( Ikterus ): Gelbfärbung der Haut- und/oder der Augen ( Skleren )
  • Brustvergrößerung beim Mann ( Gynäkomastie )
  • Änderung der Behaarung
  • Blaurote, feinste Gefäße ( Teleangiektasien ) meistens symmetrisch an der Wange
  • Bauchwasser ( Aszites )
  • Juckreiz ( Pruritus ): vor allem am Rumpf
  • Blutungsneigung: kleinere oder größere Blutergüsse ( blaue Flecken )
Wie kann man akute und chronische Lebererkrankungen diagnostizieren?

Der Magen-Darm- und Leberspezialist (Gastroenterologe und Hepatologe) kann durch Erhebung einer ausführlichen Krankengeschichte, laborchemische Untersuchungen und eine Ultraschalluntersuchung fast alle Leber- und Gallenerkrankung diagnostizieren.

In Zweifelfällen ist eine Leberbiopsie oder eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) sowie eine Gallengangsspiegelung (ERC) erforderlich. Ebenso können eine Computertomogramm-Untersuchung (CT) der Leber oder eine „Kernspin-Untersuchung“ (MRT) hilfreich sein. Diese Untersuchungen können im allgemeinen ambulant durchgeführt werden.

Wie kann man sich vor chronischen Lebererkrankungen schützen?
  • Schutzimpfung gegen Hepatitis A und B
  • Alkohol meiden
  • Übergewicht normalisieren durch Ernährung und Bewegung
  • Fette im Blut kontrollieren, sind diese erhöht: durch Diät senken
Sind Medikamente zur Behandlung von Erkrankungen dauerhaft nötig? Schädigen diese die Leber?

Beachten Sie: auch „Naturprodukte“ (z.B. Schöllkraut ) können schwerwiegende Leberschäden hervorrufen.

Der Magen

Der Magen ist ein Verdauungsorgan des Menschen. Er ist ein Hohlraum, in dem der gekaute Speisebrei mit dem Magensaft vermengt wird. Der Magensaft besteht aus Eiweiß-spaltenden Enzymen und Salzsäure. Die Salzsäure dient dazu, die mit der Nahrung aufgenommenen Bakterien abzutöten und die Eiweißverdauung zu fördern. Eine Ausnahme bilden die Helicobacter-Bakterien, die sich in der Magenschleimschicht versteckt halten und von der Magensäure nicht angegriffen werden.

Der Magen beginnt sofort unterhalb des Zwerchfells und zieht sich vom linken in den rechten Oberbauch l. Durch seine Krümmung erhält er eine s.g. große und eine kleine Kurvatur. Der Magen ist im ungefüllten Zustand etwa 20 cm lang und hat ein Fassungsvermögen von etwa 1,5 l. Den Eingang bildet wie ein Ventil zur Speiseröhre der Mageneingang, die Kardia. Durch den Ventilmechanismus wird ein Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre verhindert. Neben dem Eingang des Magens befindet sich das Magengewölbe, der Fundus. Dort befindet sich bei aufgerichtetem Körper meist Luft. Daran schließt sich der Magenkörper, der Korpus an. Der Korpus geht über in den Bereich vor dem Magenausgang, ins Antrum an welches sich der Magenausgang, der Pylorus anschließt.

Im Ruhezustand sondern die Magen-Drüsen etwa 10 ml Magensaft pro Stunde ab. Bei Nahrungsaufnahme kann die Bildung von Magensaft auf bis zu 1000 ml pro Stunde beschleunigt werden. Die Bildung wird sowohl durch Nervenimpulse (vor allem bei der Nahrungsaufnahme) als auch durch Hormone gesteuert. Durch Muskelkontraktion wird der Nahrungsbrei weiter durch den Magenausgang, den Pförtner transportiert. Dieser bildet den Übergang von Magen und Dünndarm. Er öffnet sich regelmäßig, um den Nahrungsbrei gleichmäßig weiterzuleiten.

Im ersten Teil des Dünndarms wird die Magensäure durch die Bauchspeicheldrüse neutralisiert und der eigentliche Verdauungsvorgang beginnt.

Wegen der besonderen Beanspruchung, auch durch die Magensäure, ist die Magenwand relativ dick und widerstandsfähig, die Darmwand ist dagegen dünn und empfindlich, was bei bestimmten Krankheiten wie Geschwüren wichtig ist.

Wissenswertes über den Darm

Kolon und Rektum sind Teile des Dickdarms, der zum Verdauungstrakt gehört und dessen Aufgabe es ist, aus der aufgenommenen Nahrung Energie zu gewinnen und anschließend die unverdaulichen Bestandteile wieder aus dem Körper hinauszubefördern. Nachdem die Nahrung gekaut und geschluckt wurde, gelangt sie durch den Ösophagus in den Magen. Hier wird sie zum Teil abgebaut und anschließend in den Dünndarm weitergeleitet, wo ihr weiterer Abbau stattfindet und der größte Teil der Nährstoffe aufgenommen wird. Der Dünndarm geht in das Kolon über, einen etwa 1,50 m langen Muskelschlauch.

Im Dickdarm werden auch Wasser und Mineralstoffe aus der Nahrung resorbiert und die unverdaulichen Reste, die als Faeces oder Stuhl bezeichnet werden, solange weiter verdaut werden, bis sie durch den Anus den Körper wieder verlassen. Die ersten 1,30 m des Dickdarms werden als Kolon bezeichnet, der letzte Teil als Rektum. Das Kolon besteht aus vier Abschnitten. Der Dünndarm mündet in den ersten Abschnitt, der als aufsteigendes Kolon (Colon ascendens) bezeichnet wird, weil es von der rechten Seite des Abdomens nach oben verläuft.

Der Teil dieses Kolonabschnitts, der in den Dünndarm übergeht, wird als Blinddarm (Caecum) bezeichnet. Der zweite Kolonabschnitt wird Querkolon (Colon transversum) genannt, weil er von rechts nach links quer durch den Körper verläuft. An seinem Ende schließt er sich an den dritten Abschnitt, das absteigende Kolon (Colon descendens) an, das auf der linken Körperseite weiter nach unten verläuft. Der vierte und letzte Teil schließlich ist der S-förmig gekrümmte Teil des Kolons (Colon sigmoideum). Das C. sigmoideum geht in den Mastdarm (Rektum) über, der seinerseits in den Enddarm (Anus) mündet.

Organe des Verdauungstrakts
  • Ösophagus
  • Magen
  • Leber
  • Gallenblase
  • Dünndarm
  • Caecum
  • Colon ascendens
  • Colon transversum
  • Colon descendens
  • Colon sigmoideum
  • Rektum
  • Anus
TIPPS

Erste Hilfe bei Panikattacken

1. Sprechen Sie in aller Ruhe mit einem Arzt, einer Ärztin, einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten über Ihre Symptome.

2. Verzichten Sie bei Panikattacken und bei anderen Formen von Angststörungen auf Nikotin. Nehmen Sie vor einer ärztlichen Untersuchung keine Medikamente zu sich.

3. Trinken Sie auf keinen Fall Alkohol zur Beruhigung.

4. Atmen Sie bewusst langsam und tief ein und noch langsamer aus. Dehnen Sie die Atempause zwischen Ausatmen und erneutem Einatmen künstlich etwas aus. Zählen Sie in diesen Atempausen in Einerschritten langsam z.B. von Zehn bis auf Null zurück. Beispiel: Einatmen – Ausatmen – „Zehn“. Einatmen – Ausatmen – „Neun“, Einatmen – Ausatmen – „Acht“ usw.

5. Essen Sie eine Kleinigkeit. Stress und Aufregung führen zu einem gesteigerten Energieverbrauch, wodurch es u.U. zu einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) kommen kann. Die dadurch hervorgerufenen Symptome sind denen der Panik sehr ähnlich.

6. Kämpfen Sie nicht gegen die körperlichen Symptome der Angst an. Diese Symptome sind zwar sehr unangenehm, aber ungefährlich. Sie sind allesamt ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper bei Angstgedanken richtig reagiert. Nicht die körperlichen Symptome sind verkehrt, sondern die Gedanken, die Sie sich zu den körperlichen Reaktionen oder dem Gefahrenobjekt machen.

7. Kontrollieren Sie vielmehr Ihre Gedanken, statt Ihren Körper. Beispiel: Wenn Sie bei Herzrasen an den Herzinfarkt Ihrer Tante denken, dann senden Sie Ihrem Körper verkehrte Signale. Der Körper meint dann fälschlicherweise, er sei in Lebensgefahr und mobilisiert restlos alles, um der (Todes-) Gefahr zu begegnen: So pumpt u.a. Ihr Herz schnell und viel Blut durch Ihren Körper, um Sie flucht- und kampffähig zu machen. Deshalb das Herzrasen.

8. Denken Sie „positiv“: Beispiele: „Ja, dieser Schwindel ist sehr, sehr unangenehm, aber ich kann ja gar nicht ohnmächtig werden. Es wäre biologisch völlig unlogisch, wenn bedrohte Lebewesen ohnmächtig würden, denn gerade dann wären sie der Bedrohung ja erst recht ausgeliefert“. Dem Verfasser dieser Seite ist übrigens auch kein einziger Fall bekannt, in welchem eine Person im Rahmen einer Panikattacke ohnmächtig wurde. Oder: „Dieses Stechen in der Brust und das Ziehen in meinem linken Arm – Nein, das ist kein Herzinfarkt! Ich brauche mir keine Angstgedanken zu machen. Schliesslich war ich beim Arzt und mein EKG ist okay.“ In der Angst ist der Muskeltonus bei Tieren und Menschen immer erhöht. Diese muskuläre ‚Vorspannung‘ hat den biologischen Sinn, sofort volle Energie zum ‚Kampf‘ oder zur ‚Flucht‘ zur Verfügung zu haben.

9. Wenn der Angstanfall in einer speziellen Situation auftrat (z.B. Lift, Menschenansammlung, Parkgarage) und Sie diesen Ort fluchtartig verlassen haben, vermeiden Sie in Zukunft in keinem Fall diesen Ort. Am besten ist es, wenn Sie diese Situation trotz Angstgefühlen sogar extra aufsuchen. Haben Sie dabei keine zu grosse Angst vor der Angst bzw. den körperlichen Angstsymptomen! Lassen Sie die gefürchteten Körperreaktionen ruhig aufkommen. Unser vegetatives Nervensystem sorgt von selbst dafür, dass sich die Angstgefühle und die körperlichen Begleitsymptome automatisch zurückbilden, wenn wir nur lange genug in der gefürchteten Situation verweilen!

10. Falls ein Arzt oder eine Ärztin Ihnen in Notfallsituationen Beruhigungstabletten verschrieben hat, so sollten Sie diese Medikamente nicht länger als ca. 2 Wochen einnehmen. Ausnahme: Eine längerfristige Einnahme wurde ärztlich verordnet.

Beckenbodentraining

Bei Blasenschwäche und leichter Stress-Inkontinenz hat sich das Beckenbodentraining – die regelmäßig zu wiederholende, bewusste Anspannung und Entspannung bestimmter Beckenbodenmuskeln – bewährt. Die Nutzung der richtigen Muskeln und die Vermeidung unerwünschter Anspannungen benachbarter Muskelgruppen erfordert „Muskel-Bewusstsein“. Beckenboden-Training sollte so selbstverständlich sein wie das tägliche Zähneputzen, denn nur dann stellt sich der Erfolg ein.

Übung 1:

Legen Sie sich mit dem Rücken auf eine flache Unterlage, stellen Sie dann beide Beine auf. Atmen Sie tief ein. Während Sie langsam ausatmen, ziehen Sie alle Schließmuskeln zusammen und versuchen Sie, das Geschlechtsteil etwas in den Bauch hineinzuziehen. Dabei nähert sich das Schambein dem Bauchnabel. Je mehr Sie ausgeatmet haben, desto stärker soll die Spannung werden. Wenn Sie jetzt wieder einatmen, lassen Sie während des Einatmens die ganze Spannung langsam los und werden unten ganz weit. Atmen Sie 2-3 mal tief ein und aus und beginnen danach die Übung erneut.

Übung 2:

Sie liegen wieder entspannt auf dem Rücken. Die Füße stehen nahe beieinander, die Knie sind weit geöffnet. Während des Ausatmens machen Sie ihr Gesäß wieder ganz hart und schließen die Körperöffnungen unter der Spannung der sich nähernden Knie. Während des Einatmens löst sich wieder die Spannung. Nach 2-3 entspannten Atemzügen beginnt die Übung erneut.

Übung 3:

Setzen Sie sich leicht zusammengesunken auf einen Hocker, so dass der Druck auf dem hinteren Teil des Beckenbodens liegt. Versuchen Sie, so kräftig wie möglich, die Region des Afters und Geschlechtsteils zusammen zu schnüren und halten Sie die Spannung 10-15 Sekunden an. Entspannen Sie sich vollständig beim Einatmen.

Wenn das Herz Druck macht

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit, die von den Betroffenen kaum wahrgenommen wird. Dabei ist der hohe Druck in den Adern ein ernst zu nehmendes Gesundheitsrisiko. Er fördert Schlaganfall und Herzinfarkt. In den Adern von 16 Mio. Deutschen besteht ein zu hoher Druck. Die Hälfte der Betroffenen weiß nichts davon. Oft stellt sich bei Routineuntersuchungen ein zu hoher Blutdruck heraus. Über viele Jahre hinweg können sich die Werte langsam erhöhen, ohne dass der Betroffene etwas bemerkt. So kommt es zur Schädigung der Adern mit Verkalkungen und Verengungen und später zu Schlaganfall, Herzinfarkt oder der gefürchteten Erweiterung der Bauchschlagader.

Um den hohen Blutdruck zu erkennen, sollte man einen regelmäßigen Check beim Hausarzt durchführen lassen. Wird dann ein erhöhter Blutdruck festgestellt und die Werte sind nur leicht erhöht können einfache Maßnahmen helfen, den Blutdruck zu senken.

Die effektivste Maßnahme ist die Reduzierung des Übergewichtes. Jedes verlorene Kilo entlastet das Herz und verlangsamt seine Schläge. So verringert sich die Anstrengung, mit der das Herz das Blut in den Körper pumpen muss, und der Druck sinkt.

Ist das Herz gut trainiert, verlangsamt sich ebenfalls der Pulsschlag und der Blutdruck sinkt. Deshalb sind Ausdauersportarten wie Rad fahren, joggen und Schwimmen die besten Methoden um den hohen Blutdruck zu bekämpfen und eine Behandlung mit Medikamenten überflüssig zu machen.

Auch Stress ist ein wichtiger Faktor beim Ansteigen des Blutdrucks. Das Nervensystem löst in den belastenden Situationen entweder direkt oder über die Ausschüttung von Stress-Hormonen eine Blutdruckerhöhung aus. Der festgestellte hohe Blutdruck sollte hier als Warnsignal des Körpers verstanden werden. Man sollte lernen, mit schwierigen Situationen umzugehen , den Tagesablauf in Beruf oder Haushalt zu überdenken und sich nicht ständig Stress aussetzen. Jeder kann für sich Möglichkeiten finden, gelassen zu bleiben und den inneren und äußeren Druck abzubauen. Bewegung, Entspannungsübungen und ausreichend Schlaf unterstützen den Stressabbau.

Eine zu salzhaltige Ernährung kann ebenfalls zu einer Erhöhung des Blutdrucks führen. Deshalb sollte mit Salz so sparsam wie möglich umgegangen werden und z.B. der Salzstreuer vom Essenstisch verbannt werden.

Kann der Bluthochdruck nicht mehr mit einfachen Maßnahmen gesenkt werden, verschreibt der behandelnde Arzt Medikamente zur dauerhaften Blutdrucknormalisierung. Mit der Normalisierung des Blutdrucks kann für den einzelnen Betroffenen das Risiko insbesondere für Schlaganfall oder Herzinfarkt drastisch gesenkt werden.

Was leistet Acamprosat?

Durch neuere Ergebnisse der Grundlagenforschung konnte nachgewiesen werden, dass Suchterkrankungen nicht nur auf psychosoziale Faktoren zurückzuführen sind, sondern auch biologische und genetische Ursachen haben. Veränderungen unterschiedlicher Transmittersysteme des Gehirns (Dopamin, Serotonin, Opiat, Glutamat) führen zu einer erhöhten Vulnerabilität einzelner Personen gegenüber einer Alkoholerkrankung. Medikamente, die auf diese Transmittersysteme Einfluss nehmen, werden als „Anticraving“-Substanzen bezeichnet und wurden entwickelt, um bei Alkoholkranken die Rückfallneigung zu senken.

In insgesamt 12 doppelblinden, randomisierten Multicenterstudien wurden an knapp 3000 Patienten die Abstinenzraten durch Acamprosat (Campral®) auf das Doppelte gesteigert. In Deutschland lagen die Abstinenzraten bei einer 1-jährigen ambulanten Behandlung in der Verumgruppe bei 42 %, in der Placebogruppe bei 20 %. Patienten mit Acamprosat waren 62% der Gesamtbehandlungszeit abstinent, Patienten der Placebogruppe 45%. Die Zeit bis zum ersten Rückfall betrug in der Acamprosat-Gruppe 165 Tage, in der Placebogruppe 112 Tage. Auch nach Absetzen der Medikation blieben diese positiven Effekte erhalten. Nach Abschluss der einjährigen Nachbeobachtungsphase ohne Medikation waren 40 % der Patienten, die zuvor mit Acamprosat behandelt wurden und 17 % der Placebogruppe noch abstinent.

Pharmakokinetik, Dosierung und Nebenwirkungsprofil

Acamprosat wird im Gastrointestinaltrakt mäßig resorbiert, wobei intraindividuell erhebliche Unterschiede bestehen. Steady state-Plasmaspiegel werden am 7. Tag erreicht. Eine Passage durch die Blut-Hirnschranke wird durch eine Acetylierung ermöglicht.

Die Dosierung liegt bei 2 g (6 Tabletten) für Männer und 1,5 g (4 Tabletten) für Frauen oder Personen unter 60 kg. Die Verordnungsdauer sollte zwischen 6 und 12 Monaten liegen. In den ersten Wochen der Medikation besteht die größte Rückfallgefährdung. Eine Verabreichung länger als 12 Monate ist im Einzelfall grundsätzlich möglich.

Nebenwirkungen betreffen hauptsächlich den Verdauungstrakt und die Haut. Typischerweise wird über Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Pruritus geklagt. Bei Auftreten von Nebenwirkungen ist eine Dosisreduktion oder eine langsame Aufdosierung der Medikation meist ausreichend. In seltenen Fällen Verwirrtheit und Schlafstörungen.

Gegenanzeigen für eine Behandlung mit Acamprosat stellen aufgrund des hohen Calciumanteiles eine Niereninsuffizienz (Serumkreatinin > 1,2 mg/dl) und eine schwere Leberinsuffizienz (Childs-Pugh-Klasse C) dar. Patienten mit bekanntem Nierensteinleiden sind während einer Acamprosat-Therapie engmaschig zu überwachen.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Alkohol sind nicht zu erwarten. Die gleichzeitige Einnahme von Acamprosat und Alkohol verändert die Pharmakokinetik von Alkohol und Acamprosat nicht. Die Wirkungen von Alkohol werden weder verstärkt noch abgeschwächt. Acamprosat hat keine Auswirkungen auf das psychische Erleben, die Vigilanz oder die Fahrtauglichkeit. Ein Suchtpotential von Acamprosat ist nicht bekannt.

Anwendungsgebiete und klinische Erfahrungen

Acamprosat dient der Aufrechterhaltung der Alkoholabstinenz und ist als eine unterstützende Maßnahme zu den üblichen suchttherapeutischen Maßnahmen einzusetzen. Die alleinige Gabe von Acamprosat ohne suchttherapeutische Begleitung ist nicht sinnvoll.

Die typische Indikation für Acamprosat ist die Unterstützung einer abstinenzorientierten ambulanten Therapie oder einer Nachsorgebehandlung nach abgeschlossener Entwöhnung. Insbesondere bei Patienten, die über ein starkes Verlangen, vermehrte Träume oder eine mangelnde Distanz zum Alkohol berichten, stellt die Anticraving-Substanz Acamprosat eine wertvolle Hilfe dar.

Eine weitere Indikation für Acamprosat ist die Wartezeit vor einer Entwöhnung nach abgeschlossener körperlicher Entgiftung. Neben einer Betreuung durch eine Suchtberatungsstelle, einen Hausarzt oder Selbsthilfegruppen kann die Medikation mit dazu beitragen, Unsicherheiten und Rückfallgefährdungen während dieser vulnerablen Phase zu verringern. Allein die dreimal tägliche Einnahme stellt für manche Patienten eine wichtige Erinnerung an ihren Abstinenzwunsch und eine Förderung der Motivation dar. Tritt dennoch ein erneuter Alkoholkonsum auf, muss die Medikation nicht abgesetzt werden. Aufgrund der Studienergebnisse ist davon auszugehen, dass die Dauer von Rückfällen und die Höhe der Trinkmengen durch Acamprosat signifikant verringert werden.

Trotz der positiven Studienergebnisse werden Anticraving-Substanzen wie Acamprosat in der Praxis zurückhaltend verordnet. Neben den reinen Kosten für Campral® scheitert die Einführung dieses Medikamentes häufig daran, dass die Verordnung von Medikamenten in der längerfristigen Entwöhnung einen Paradigmenwechsel darstellt. Über Jahrzehnte galt die Regel, dass eine längerfristige Abstinenz alleine über psychotherapeutische Maßnahmen zu erreichen sei. Medikamentöse Behandlungsstrategien wurden abgelehnt, weil man von einer Suchtverlagerung (wie z. B. bei Benzodiazepinen) ausging. Erste klinische Erfahrungen mit Acamprosat waren daher nicht nur geprägt durch die Wirkungen oder Nebenwirkungen der Substanz, sondern auch von der Grundeinstellung des behandelnden Arztes.

(Information entnommen aus: Arzneiverordnung in der Praxis – Ausgabe 1/2000)

Dickdarmkrebs: Früherkennung rettet Leben

Dickdarmkrebs ist mit jährlich 30.000 Todesfällen die zweithäufigste Krebs-Todesursache in Deutschland. Durch Früherkennungsuntersuchungen könnten 15.000 dieser Todesfälle vermieden werden. Diese Tatsache ist leider vielen nicht bekannt oder bewusst. Dabei ist Dickdarmkrebs eigentlich eine relativ „gutartige“ Krebsart, die sich sehr langsam entwickelt und bei rechtzeitiger Diagnose vollständig heilbar ist. Dickdarmkrebs entsteht meistens aus Vorstufen, den Darm-Polypen, die langsam wachsen und im Laufe der Zeit zu Krebs entarten. Darmkrebs und Polypen machen lange Zeit keinerlei Beschwerden, im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu ständiger Abgeschlagenheit, Gewichtsabnahme, Bauchschmerzen, veränderten Stuhlgewohnheiten, also Verstopfung oder sehr weichen Stuhl, den man vorher nicht kannte. Durch Früherkennungsmaßnahmen können die Krebsvorstufen festgestellt und gleichzeitig entfernt werden oder der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt werden.

Aktuell ist von den Fachgesellschaften wieder eine Kampagne zur Früherkennung des Darmkrebs gestartet worden, um diese Früherkennung zu verbessern.

Welche Früherkennungsuntersuchungen gibt es?

Es gibt die Untersuchung auf verborgenes Blut im Stuhl – der Hämoccult-Test mit einem Teststreifen, weiterhin das Austasten des Enddarmes mit dem Finger durch den Arzt und schließlich die endoskopische Spiegelung des Dickdarmes, die Koloskopie.

Bisher ist in der Vorsorge nur der Test auf Blut im Stuhl und die Untersuchung des Enddarms in regelmäßigen Abständen vorgesehen. Diese Maßnahmen sind aber eigentlich recht unsicher und werden auch heute noch von zu wenigen Mitbürgern genutzt, dadurch bleibt die Darmkrebs-Situation weiter unbefriedigend.

Die Koloskopie hat den Vorteil der vollständigen Sicherheit ob Krebs vorliegt oder nicht, bei normalem Befund hat man für 10 bis 15 Jahre Gewissheit, keinen Darmkrebs zu bekommen und braucht dafür keine weiteren Vorsorgeuntersuchungen mehr! Zusätzlich können festgestellte Krebsvorstufen bei der gleichen Untersuchung entfernt werden und so aktiv dem Krebs vorbeugen.

Die Vorbehalte gegenüber der Darmspiegelung sind ja vielen bekannt, durch die bessere Technik und die verabreichten Medikamente sind die Untersuchungen mittlerweile aber viel besser zu ertragen und fast alle Patienten sind im nach hinein damit zufrieden.

Was soll man nun tun?

Ab dem 40. Lebensjahr sollte man einmal jährlich den Stuhltest durchführen und den Arzt den Enddarm austasten lassen. Im 50. Lebensjahr sollte man eine einmalige Koloskopie machen lassen. Wenn dabei keine Krebsvorstufen gefunden werden, kann man zehn Jahre bis zur nächsten Koloskopie verstreichen lassen.

In fünf bis zehn Prozent Fälle liegt eine erbliche Veranlagung für Krebs vor. Eine Darmspiegelung bereits mit 20 oder 30 Jahren empfiehlt sich deshalb, wenn man zu einer Familie mit häufigen Krebserkrankungen, vor allem Dickdarmkrebs gehört.

Wenn bereits Polypen entfernt wurden, sollte man Darmspiegelungen in kürzeren Abständen machen lassen. Wenn man bereits wegen Dickdarmkrebs behandelt wurde, ist man ohnehin in der Nachsorge. Risikofaktoren sind auch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Denken Sie bitte ernsthaft über diese Früherkennung nach, beruhigen Sie sich nicht mit dem Gedanken, sich gesund zu fühlen oder verweisen auf die Unbequemlichkeit einer Untersuchung.

Die Erleichterung über einen unauffälligen Befund oder die Gewissheit, bei einem Befund früh genug untersucht worden zu sein, wiegt hier sehr viel auf . Die Verantwortung für die eigene Gesundheit sollte hier über allen anderen Argumenten stehen!

Durchblutungsstörungen

Ähnlich wie sich eine Arteriosklerose, also eine Verkalkung der Blutgefäße, an den Herzkranzgefäßen entwickeln kann, so kann sie auch an den Blutgefäßen in den Extremitäten entstehen. Durch Ablagerungen in der Gefäßwand werden die Blutgefäße dann enger, das Blut kann nicht mehr so gut zirkulieren, Durchblutungsstörungen sind die Folge. Weil sich dabei die Gefäße mehr und mehr verschließen, spricht der Mediziner in solchen Fällen von einer arteriellen Verschlusskrankheit, kurz AVK. Die Mangeldurchblutung erklärt die Beschwerden der Betroffenen: Das sind Kälte- und Taubheitsgefühle, in erster Linie außerdem Schmerzen bei Belastung, also im wesentlichen beim Gehen. Die Patienten müssen bei längeren Strecken immer wieder innehalten, es entsteht das typische Bild einer, so der Fachjargon, „Claudicatio intermittens“, das der Volksmund plastisch als „Schaufensterkrankheit“ bezeichnet. Denn die Gehstrecke der Patienten ist stark eingeschränkt, sie hangeln sich praktisch von Parkbank zu Parkbank oder von Schaufenster zu Schaufenster weiter. Die AVK findet sich fast ausschließlich an den Beinen, weshalb sich auch der Begriff „Raucherbein“ durchgesetzt hat. Denn alle Risikofaktoren, die mit einer Verengung der Blutgefäße einhergehen wie das Rauchen, aber auch der Bluthochdruck und die fördern die Entwicklung der AVK.

Es werden vier Stadien der AVK unterschieden: Stadium I charakterisiert objektiv fassbare Durchblutungsstörungen, die dem Patienten aber augenscheinlich (noch) keine Beschwerden bereiten. Diese treten erst im Stadium II auf und zwar in Form der beschriebenen Claudicatio intermittens, bei der der Patient bei längeren Strecken immer wieder einmal stehen bleiben muss, damit der Schmerz vergeht. Im Stadium III haben die Betroffenen auch in Ruhe Schmerzen und im Stadium IV kommt es neben starken Ruheschmerzen zu einem deutlichen Absterben von Gewebe, dem Patienten droht die Amputation.

Soweit sollte es nicht kommen. Deshalb muss immer versucht werden, durch eine frühzeitige Behandlung dafür zu sorgen, dass die Durchblutungssituation verbessert wird. In den frühen Krankheitsstadien setzen die Mediziner im auf eine konsequente Reduktion der Riskofaktoren und ein konsequentes, auch geleitetes Gehtraining. Im Stadium III und IV wird die Möglichkeit geprüft, ob und wie mit einem Eingriff die kritisch verminderte Durchblutung verbessert die Fließfähigkeit des Blutes zu verbessern und die Durchblutung zu fördern. Der gleiche Effekt kann durch den Wirkstoff Alprostadil von Schwarz Pharma erzielt werden. Er wirkt gefäßerweiternd und verhindert die Verklumpung von Blutplättchen, beugt also auch der gefürchteten Thrombose vor. Alprostadil wird als Infusion gegeben und trägt dazu bei, dass Operationen verhindert werden. Sein guter therapeutischer Effekt sollte wie bei allen Therapieformen bei der AVK durch ein intensives Geh- und Bewegungstraining unterstützt werden. Denn auch das Gehen selbst sorgt dafür, dass die Durchblutung angeregt und das Krankheitsbild verbessert wird.

Checken Sie Ihr Fitness-Studio

Auf gut ausgebildetes Personal und gewartete Geräte achten

In der jetzt kühlen und oftmals nassen Jahreszeit zieht es nur noch die winterharten Sportler nach draußen. Viele Normalbürger, die fit bleiben oder werden wollen, bevorzugen es, drinnen zu trainieren. Also Hoch-Zeit für Neueinschreibungen in den diversen Fitness-Centern. Doch wie findet man das ideale Sportstudio? Denn nicht nur das Center, sondern Ihr Körper und Ihre Laune sollen auf ihre Kosten kommen Gerade ältere Fitness-Begeisterte brauchen einen versierten Trainer. Mal von einigen Muskelprotzen abgesehen wollen die meisten Kunden der Fitness-Center ihrem Körper etwas Gutes tun. Damit das auch gelingt, sollte die Qualität des Studios stimmen. Schuld an den häufigsten Verletzungen tragen schlecht ausgebildetes Personal oder mangelhaft gewartete Geräte. Denn falsche Bewegungsabläufe oder zu viel Gewicht schaden Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken. Genau hinsehen und hinhören sowie die richtigen Fragen stellen, erspart Ihnen Schmerzen, Ärger und Geld.

Geschultes Personal ist unersetzlich: Fragen Sie die Trainer nach ihrer Ausbildung: ein Diplom-Sportlehrer mit Erfahrung im Gesundheitssport ist ideal. Zumindest sollte er eine staatlich anerkannte Ausbildung, zum Beispiel als Krankengymnast, haben. Werden Sie besonders bei exotisch klingenden Zertifikaten hellhörig!

Individueller Trainingsplan: Der Trainer hält als erstes alle gesundheitlichen Schäden fest, dann steht Ihre allgemeine Fitness auf dem Prüfstand. Daraufhin erstellt Ihnen Ihr Trainer einen persönlichen Plan, den er mit Ihnen Punkt für Punkt gründlich durchgeht. Bevor Sie an die Geräte gehen, erklärt er Ihnen, wie diese richtig zu bedienen sind. Auch die einzelnen Übungen werden ausführlich erläutert.

Gut betreut durch die Übungsstunden: Erfragen Sie, ob während der gesamten Öffnungszeiten ein qualifizierter Trainer da ist. Er sollte immer ansprechbar sein. Das schließt aus, dass er sich nebenbei um Getränke oder Telefon zu kümmern hat. Ideal ist es, wenn Ihnen auffällt, dass er von sich aus eingreift, um falsche Bewegungsabläufe zu korrigieren.

Wie steht es um die Geräte? Ist das Studio gesundheitsorientiert ausgerichtet, so ist ein Drittel der Geräte für Ausdauersport gedacht, so beispielsweise Fahrrad, Laufband, Rudergerät oder Stepper. Die Geräte sollten mehrmals vorhanden sein. Achten Sie auf die TÜV-Plaketten.

In einem guten Studio sind Angebote für Kreislauf- oder Rückentraining, Gymnastik und Entspannungsübungen selbstverständlich. Besichtigen Sie das Center in der Zeit, in der Sie es am häufigsten nutzen wollen. Am vollsten ist es erfahrungsgemäß von Montag bis Mittwoch in der Zeit von 18.00 bis 20.00 Uhr. Die tollsten Geräte helfen wenig, wenn man jedes Mal lange Wartezeiten in Kauf nehmen muss. Verlassen Sie sich auch auf Ihr eigenes Gefühl: Gefallen Ihnen die Räume? Sind Duschen und Umkleidekabinen groß genug und sauber? Mögen Sie die Atmosphäre und das Publikum? Übrigens: ein normales Studio hat einen Frauenanteil von etwa 50 Prozent, so schließen Sie die Muskelprotz-Studios aus.

Flugreisen ohne Risiko

Das Reisen mit dem Flugzeug bedeutet aufgrund der besonderen Bedingungen – geringerer Luftdruck, möglicherweise erhöhte Kohlendioxidkonzentration in der Luft, geringere Luftfeuchte, räumliche Enge – für den Körper eine zusätzliche Belastung. Menschen mit schweren Kreislaufproblemen, schweren Allgemeinerkrankungen und psychiatrischen Erkrankungen, ansteckenden Krankheiten und Blutarmut sowie Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel sollten nicht in ein Flugzeug steigen.

Die bisweilen extrem trockene Luft im Flugzeug führt leicht zur Austrocknung der Schleimhäute im Hals-Rachen-Raum und zur Reizungen der Augen. Deshalb sollten Träger von Kontaktlinsen während des Fluges lieber ihre Brille aufsetzen. Die Flüssigkeitseinlagerungen in den Beinen führen auf langen Flügen zu einem verzögerten Rückstrom des Blutes in den Venen. Dadurch steigt die Thrombosegefahr bei älteren Menschen, Übergewicht, Rauchern, Gipsverbänden, Schwangeren und bei der Einnahme der Pille.

Herz-Kreislauf-Kranke

Fernreisen können für Menschen mit anhaltenden Herz-Kreislauf-Krankheiten zur akuten Verschlimmerung ihrer Beschwerden führen: Der relativ geringere Sauerstoffgehalt der Kabinenluft führt zu einer schlechteren Sauerstoffversorgung des Körpers und zur Belastung des Herzens. Denken Sie an eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme während des Fluges (ca. 150 ml pro Flugstunde).Herz-Kreislauf-Kranke sollten sich deshalb intensiv auf eine Reise vorbereiten.

Vor Antritt der Reise ist unbedingt mit dem Arzt über die möglichen Risiken und das entsprechende Verhalten zu sprechen. Eine gründliche Untersuchung und die stabile Einstellung auf die Medikamente in Abstimmung auf Impfungen und Prophylaxemaßnahmen müssen selbstverständlich sein.

Als Faustregel gilt: Wer beschwerdefrei ohne Hilfe die Gangway hinaufsteigen kann, ist in Bezug auf die Herzfunktion in aller Regel flugtauglich. Bei Herzinfarkt (in den ersten sechs Wochen danach), Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und nichteingestelltem Bluthochdruck ist von einer Flugreise abzuraten.Menschen mit ausgeprägten Krampfadern und Thromboseneigung sind im Flugzeug besonders gefährdet und müssen mit Hilfe Ihres Arztes unbedingt vorbeugen. Träger von Herzschrittmachern und Marcumar-Patienten dürfen ihren entsprechenden Ausweis nicht vergessen.

Schwangere

Auch Schwangere, die womöglich ohnehin unter Anämie leiden, können vom Sauerstoffmangel betroffen sein. Die Auswirkungen der Weltraumstrahlung in großer Höhe ist leider noch nicht hinreichend untersucht, doch sind Effekte auf den kindlichen wie mütterlichen Organismus nicht auszuschließen. Kritisch ist besonders die Zeit der Hirnentwicklung des Kindes in der 8. bis 15. Schwangerschaftswoche. Von häufigen Flugreisen während der Schwangerschaft wird deshalb generell abgeraten. Das lange Sitzen begünstigt außerdem Thrombosen, deshalb zwischendurch immer wieder auf und ab gehen und Gymnastik machen. Die räumliche Enge von Sitz, Gängen und Toilette muss insbesondere in den letzten drei Schwangerschaftsmonaten mitbedacht werden.

Bei Fernreisen muss das Risiko durch Impfungen und Prophylaxemaßnahmen frühzeitig abgeschätzt werden: Manche Medikamente beeinträchtigen den Fetus.

Kinder

Der kindliche Organismus stellt sich nicht so schnell auf neue Lebensumstände um. Von Fernreisen mit kleinen Kindern wird deshalb abgeraten, weil gerade in tropischen Gebieten das heißfeuchte Klima und möglicherweise notwendige Prophylaxemaßnahmen die Kleinen stark belasten können.

Auf langen Flugreisen werden überdies die räumliche Enge und Langweile für Kinder oft zum Problem. Sorgen Sie deshalb frühzeitig für kindgerechte Plätze im Flugzeug und genügend Spielideen.

Schlafstörungen und was Sie dagegen tun können

Schlaf ist ein lebensnotwendiger Prozess, bei dem in fast allen Organen des Körpers Regenerations- und Aufbauprozesse ablaufen. „Ich muss nachts unbedingt 8 Stunden schlafen“ oder „der Schlaf vor Mitternacht ist der gesündeste“ sind zwei oft gehörte Behauptungen, die wissenschaftlich widerlegt sind.

Gut schlafen – Was heißt das eigentlich?

Ganz sicher bedeutet gut schlafen für Sie, dass Sie abends ruhig einschlafen und auch tief und fest bis zum Aufwachen am Morgen durchschlafen. Doch die Schlafforschung hat bewiesen, dass es ein „Durchschlafen“ ebenso wenig gibt wie traumlose Nächte oder den immer gleich tiefen Schlaf. Vielmehr schlafen wir nachts unterschiedlich tief, kommen sogar mehrmals in einen wachähnlichen Zustand.

„Gut schlafen“ unterteilt sich in Phasen, vom leichten Schlaf, in dem wir noch sehr störanfällig sind, geht es zum Tief- und dann zum Traumschlaf und wieder zum leichten Schlaf. Für den guten Schlaf ist nicht die Gesamtschlafzeit entscheidend, sondern die Zeit, die wir im Tiefschlaf verbringen.

Das Schlafbedürfnis der Menschen ist individuell sehr unterschiedlich. Die ersten Schlafstunden sind die tiefsten und erholsamsten, egal ob vor oder nach Mitternacht. Der Tiefschlaf in den ersten 3 Stunden ist für Ihre physische und psychische Regeneration der wichtigste Schlaf. Vorausgesetzt, Sie schlafen ruhig und gut ein.

Jede Nacht wiederholt sich das Schlafmuster: Das Einschlafstadium, das Leichtschlafstadium, und das Tiefschlafstadium. Diese Phasen werden von besonderen, ca. 20-minütigen Schlafphasen, unterbrochen, in denen geträumt wird. Diese Traumphasen sind für die psychische Gesundheit besonders wichtig, weil der Mensch im Traum die Dinge des Tages verarbeitet. Das Schlafbedürfnis ist individuell unterschiedlich und nimmt mit dem Alter kontinuierlich ab.

Eine Veränderung des Schlafverhaltens mit zunehmendem Alter ist also durchaus normal.

10 Tipps für eine gute Nacht

1. Regelmäßige Schlafzeiten einhalten, dann bleibt Ihr persönlicher Schlaf-Wach-Rhythmus erhalten.

2. Ins Bett nur zum Schlafen. Kein TV, keine Arbeit. Ihr Körper soll sich nur auf Entspannung einstellen.

3. Schlafzeit nicht teilen. Möglichst auf einen Mittagsschlaf verzichten.

4. Ausfüllende Tagesaktivität. Wer tagsüber aktiv ist, schläft nachts besser.

5. Vernünftige Bewegung. Sport einige Stunden vor dem Schlafengehen macht müde. Extreme Belastung kurz vorher stört den Schlaf.

6. Keine anregenden Getränke. Meiden Sie schon am Nachmittag koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Tee oder Cola.

7. Genussmittel reduzieren. Verzichten Sie auf übermäßigen Genuss von Akohol und Nikotin, diese stören das Schlafmuster und verhindern gesunden Tiefschlaf.

8. Gesunde Schlafumgebung. Ruhig, luftig, abgedunkelt, trocken, Raumtemperatur ca. 17°C.

9. Richtiger Schlafzeitpunkt. Bei geringerem Schlafbedürfnis mit zunehmenden Alter nicht aus Gewohnheit zu früh zu Bett gehen.

10. Wellness. Nicht zu heiße Bäder mit Heilkräutern wirken entspannend und schlaffördernd.

Schlafstörungen haben viele Ursachen

So wie man sich nicht jeden Tag gleich gut fühlt, so gibt es auch Schwankungen in der Schlafqualität sowie Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Eine Einschlafstörung liegt vor, wenn Sie als Erwachsener mittleren Alters mehr als 30 Minuten brauchen um einzuschlafen, und dies über 4 Wochen hinweg und mehrmals in der Woche. Bei einer Durchschlafstörung wacht man unbegründet auf und kann nicht mehr einschlafen. Welche Ursachen können das sein?

Oft sind das unbewältigte Probleme und Konflikte, Stress und belastende Ereignisse im privaten wie beruflichen Bereich. Sie werden sozusagen mit ins Bett genommen, man fühlt sich unruhig, kommt nicht zur Ruhe. Unverarbeitetes macht sich erst im Schlaf bemerkbar.

Dahinter können auch behandlungsbedürftige organische Erkrankungen mit Schmerzen oder Muskelzuckungen als Symptome stehen. Natürlich können auch äußerliche Störfaktoren wie Straßenlärm, das Schnarchen des Partners oder eine falsche Matratze verantwortlich sein.

Manche Ursachen so „normal“ und alltäglich, dass sie uns nicht mehr auffallen. Manchmal ist die Schlafstörung erste Äußerung eines ernsthaften Problems und gibt Anlass, nach der Ursache zu forschen und sie anzugehen.

Gewichtsreduktion – Abnehmen durch natürliche Methoden oder durch spezielle Diäten?

ALLGEMEINES

18 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden an Übergewicht. Falsches Essverhalten, aber auch Veranlagung sind die Hauptursachen dafür. Die so oft angeschuldigten Hormon- und Stoffwechselstörungen gibt es in der Tat, sie spielen aber nur eine ganz untergeordnete Rolle im Reigen der auslösenden Faktoren. Dass zu reichhaltiges und kalorienreiches Essen zu dem gefürchteten Fettansatz führt und die Traumfigur verdirbt, ist jedem bekannt. Dass genetische Faktoren mitbestimmend sind, das wurde erst in letzter Zeit bewiesen. Einen entscheidenden Einfluss auf die Gewichtsregulation nimmt nach neueren Erkenntnissen nämlich das sog. Fett – Gen (auch Ob – Gen genannt, weil „obese“ im Englischen „fett“ bedeutet). Man konnte es zunächst nur bei Mäusen nachweisen, inzwischen aber auch beim Menschen. Normalerweise sorgt dieses Gen dafür, dass bestimmte Gehirnzentren über Botenstoffe Signale erhalten, die entweder zum Essen anregen oder (bei Sättigung) das Hungergefühl und das Essverlangen bremsen. Liegt ein Defekt des „Fett-Gens“ vor, ist dieser Steuerungsmechanismus gestört. Die betroffenen Menschen essen über den eigentlichen Bedarf hinaus und neigen daher noch stärker zu Übergewicht als die übrigen, die ein normales Sättigungsgefühl haben.. Bei beiden Gruppen ist aber der weitere Ablauf der gleiche. Die nicht im Körperstoffwechsel verbrauchten Fettanteile der Nahrung werden in Fettspeichern gelagert, und auch überschüssige Kohlenhydrate kann der Körper in Fett umbauen und deponieren. So entstehen nach und nach Fettpölsterchen, die bei Männern und Frauen die typischen Verteilungsmuster haben. Es wird jetzt versucht, den bei Gendefekten zu wenig gebildeten Stoff mit Hilfe der Gentechnologie herzustellen, um ihn vielleicht später bei betroffenen Menschen ersetzen zu können.. In Versuchsreihen an Mäusen waren amerikanische Wissenschaftler teilweise schon erfolgreich. Die vorher übergewichtigen Versuchstiere zeigten nach Hormongabe normales Essverhalten und nahmen auch ab. Ob diese Wirkung beim Menschen ebenso erfolgreich zu erzielen ist, muss in Studien erst noch getestet werden.

Neben dem Essverhalten und der Veranlagung gibt es wahrscheinlich zwei prägende Lebensphasen, die auf das spätere Körpergewicht Einfluss nehmen: zum einen die Schwangerschaft, zum anderen das Ende der Pubertät. Nach dieser Theorie ist der Körper immer bemüht, „Notzeiten“ vorzubeugen und Nahrungsreserven zu schaffen. Hat das ungeborene Kind im Mutterleib ein geringes Nahrungsangebot erhalten, weil sich die Mutter ganz kalorienarm ernährt hat, so kann dies bei dem kindlichen Organismus dazu führen, verstärkt zu arbeiten und Depots anzulegen als eiserne Reserve – eine Verhaltensweise, die der Organismus vielleicht ein ganzes Leben beibehält. Am Ende der Pubertät haben sich Grundumsatz und Stoffwechselprozesse des Körpers so justiert, dass sich eine gewisse Grundaktivität eingependelt und ein persönliches Normal- oder Regelgewicht ausgebildet hat. Ein späteres Abweichen ist oft ganz schwierig. Essverhalten wird entscheidend auch durch Einflüsse und Gewohnheiten in der Kindheit gebahnt und oft ein ganzes Leben beibehalten . Deshalb ist es so wichtig, schon Kleinkinder zu gesunder, ausgewogener und regelmäßiger Ernährungsweise zu erziehen.

WIE BERECHNET MAN SEIN IDEAL- BZW. NORMALGEWICHT?

Am gebräuchlichsten ist noch immer die Formel nach Broca. Bei Männern rechnet man: Körpergröße in cm minus 100, bei Frauen zieht man noch 10% ab. Das Idealgewicht wäre erreicht, wenn Mann oder Frau 5% bis maximal 10% weniger als ihr Normalgewicht auf die Waage brächten. Ein Beispiel: eine 170 cm große Frau hätte ein Normalgewicht von 63 kg und ein Idealgewicht zwischen 56 und 60 kg. Genauer und inzwischen stark verbreitet ist die Bestimmung des sog. Body – Mass- Index BMI, der das Quadrat der Körpergröße zum Körpergewicht in Beziehung setzt. Bei einer 1,70 m großen Frau, die 63 kg wiegt, so rechnet man 63 (kg): 1,70 (m) zum Quadrat = 22,49 BMI. Liegt der BMI zwischen 20 und 25, so ist man normalgewichtig und hat auch das geringste gesundheitliche Risiko. Bei einem BMI über 25 beginnt das Übergewicht, ab 30 muss behandelt werden. Ein BMI unter 18 zeigt ein eindeutiges Untergewicht an.

WARUM SOLL MAN EIN NORMALGEWICHT ANSTREBEN UND ÜBERGEWICHT ABBAUEN?

Immer wieder gibt es Kampagnen des Vereins „Dicke“ e.V., die für die Anerkennung der Übergewichtigen kämpfen. Die Toleranz und Anerkennung anderer sind bei der Frage des Übergewichts aber gar nicht das Kernproblem. Es geht nämlich nicht um ein Schönheitsideal, das verteidigt oder verteufelt werden soll, sondern darum, dass starkes Übergewicht zu gesundheitlichen Schäden führt und den klassischen Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall (nämlich Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck) den Weg bereitet. So geht es beim Übergewicht um die Frage der eigenen Lebenserwartung und darum, inwieweit man bereit ist , um den Preis der Lebensverkürzung sein Übergewicht zu verteidigen. Ganz abgesehen davon, daß Verschleißerscheinungen an Wirbelsäule und Gelenken verstärkt auftreten und die Lebensqualität deutlich herabsetzen. Sogar unerfüllter Kinderwunsch und Menstruationsprobleme bei der Frau können mit einem stark erhöhten Körpergewicht in Zusammenhang stehen!

WAS IST BEIM ABNEHMEN ZU BEACHTEN?

  • Am Anfang muss die Analyse des eigenen Essverhaltens stehen. Fragen Sie sich, welchen Stellenwert das Essen eigentlich für Sie hat. Essen Sie aus Genuß? Sorgen Sie für so manches süße oder herzhafte Trostpflaster, oder brauchen Sie zur Stressbewältigung „Nervennahrung“?
  • Legen Sie ein Ernährungstagebuch an, in dem Sie über ein paar Tage genau aufschreiben , was sie gegessen oder getrunken haben. Seien Sie aber ehrlich mit sich. Jedes Bonbon und jede Scheibe Wurst oder Käse zwischendurch muss mitgezählt werden bei der Kalorienberechnung des Tages.
  • Überlegen Sie, wo Sie einsparen können, ohne dass es Ihnen allzu schwerfällt. Wenn nämlich jeder Verzicht zum großen Opfer wird, sind dies schlechte Voraussetzungen für einen dauerhaften Erfolg des Abnehmens.
  • Nehmen Sie Angebote der Ernährungsberatung wahr oder besorgen sich auf anderem Wege möglichst viele Informationen über gesunde, ausgewogene und kalorienbewusste Ernährung. Eine gute Schulung ist neben der eigenen Disziplin der wichtigste Baustein eines jeden Abmagerungsversuchs. Erst wenn man es schafft, dieses neu erlernte Essverhalten auf Dauer beizubehalten, ist man vor lästigen Pfunden gefeit.
  • Schließen Sie sich eventuell einer Gruppe an oder motivieren Sie Freunde und Familienmitglieder mitzumachen. Unter Gleichgesinnten gelingt die Gewichtsreduktion leichter, und man ist auch konsequenter. ( Die Gruppe der Weight-Watchers z. B. ist für stärker Übergewichtige eine gute Adresse, weil sie ein konsequentes Schulungs- und Betreuungsprogramm für Ihre Probanden anbietet).
  • Fallen Sie nicht auf die Versprechungen von Blitzdiäten, Wunderkuren und teueren Nährstoffpulvern herein! Der Erfolg ist nicht von Dauer, wenn nicht eine Änderung des Essverhaltens und mehr körperliche Aktivität gleichzeitig angestrebt werden. Einseitige Diäten können sogar zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen! Hüten Sie sich auch vor Appetitzüglern und anderen „Schlankheitspillen“.
  • Stecken Sie sich realistische Etappenziele. Nur so haben Sie Erfolgserlebnisse und Lust weiterzumachen.
  • Freuen Sie sich über jedes Pfund, das Sie dauerhaft verloren haben und werten dies als Erfolg. Nehmen Sie lieber langsam und für immer ab als schnell und nur kurzfristig.
  • Bei jeder Fastenkur, die nicht nur in einer konsequenten Nahrungsumstellung besteht, sollten Sie darauf achten, dass Sie genügend trinken, am besten Mineralwasser. Die normale Trinkmenge eines jeden Menschen beträgt mindestens 2 Liter; es sei denn, er ist krank an Herz oder Nieren und muss daher Flüssigkeit einsparen.
  • Chronisch Kranke (auch Diabetiker und Hypertoniker) sollten nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt die Schlankheitskur einleiten , um individuelle Risiken abzuklären und das Verfahren abzusprechen. Eine Ernährungsberatung ist hier wichtig.
  • Stillende und schwangere Frauen sollten nicht abnehmen.
  • Sollen viele Pfunde purzeln, vorher den Arzt aufsuchen und mit ihm abstimmen, ob irgendwelche Risiken bei den geplanten Maßnahmen auftreten können. Dies gilt besonders für Fastenkuren, Nulldiät etc.

WELCHE KRITERIEN GIBT ES FÜR EINE „GUTE“ DIÄT?

  • Sie sollte nicht einseitig sein. Werden nur ein oder zwei Nahrungsmittel bevorzugt, andere dagegen völlig ausspart, ist sie kritisch zu betrachten. Zum Beispiel enthalten Diäten aus Eiern und Fleisch zuviel Cholesterin und sind deshalb schädlich. Auch viele reine Obst- oder Saftkuren können Probleme machen und wegen der fehlenden Eiweißzufuhr zu
  • Am besten sind Diätkonzepte, die auf einer vollwertigen Mischkost basieren und kalorienbewusst eine Reduktion der Nahrungsmenge insgesamt anstreben. Sie können auch sehr abwechselungsreich gestaltet werden und führen bewusst und unbewusst zu einer Umstellung des Essverhaltens.
  • Von Kurz- Diäten ist nichts zu halten, da der Körper nur Wasser verliert und nach der Diät das alte Körpergewicht wiedererlangt.
  • Fasten und Nulldiät führen zwar zu einem Gewichtsverlust von ca. 400 Gramm am Tag, sollten aber nur kurzfristig und nach Rücksprache mit dem Hausarzt erfolgen. Man muss viel trinken (mindestens 3 Liter!), damit unerwünschte Wirkungen ausbleiben. Besonders Mineralwasser ist wichtig, um den Elektrolythaushalt auszugleichen. Gichtanfälle, Störungen der Herzfunktion und Nierensteine sind möglich im Rahmen des Fastens. In der Anfangsphase baut der Körper seine Eiweißreserven ab, später die Fettdepots. Der Hausarzt entscheidet deshalb am besten vorher, ob die Nulldiät für Sie überhaupt in Betracht kommt. Wollen Sie über mehrere Tage fasten, muß eine engmaschige ärztliche Kontrolle und Führung erfolgen.
  • Formuladiäten sind ebenfalls zu hinterfragen. Pulver oder Körner werden angeboten, die Nährstoffe, Mineralien, Spurenelemente, Vitamine und Ballaststoffe enthalten . Wenn man 100 Gramm mit Wasser anrührt und kalt oder warm trinkt, hat man nicht mehr als 100kcal aufgenommen. Es gibt zwar unterschiedliche Geschmacksvarianten, die flüssige Kost bleibt aber eintönig. Ein langfristiger Erfolg ist bei dieser Diätform nicht zu erwarten, weil eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten nicht trainiert wird.
  • Anders sieht es aus, wenn diese Formuladiäten eingebettet sind in ein ganzes Programm von Maßnahmen, wie dies beispielsweise in sog. Optifast – Zentren geschieht. Unter ärztlicher Aufsicht wird hier eine „Fastenphase“ mit Formuladiät von 11 Wochen durchgeführt. In dieser Zeit erfolgt eine medizinische Betreuung und Untersuchung ( einschließlich orientierender Laboruntersuchungen). In einer intensiv betriebenen Verhaltenstherapie und psychologischen Betreuung soll der Fastende ein neues Essverhalten erlernen und sich auch über Probleme seiner Persönlichkeitsstruktur und seines psycho- sozialen Umfeldes klar werden. Eine umfangreiche Ernährungsberatung schließt sich an. Von der 12. Woche an erfolgt die sog. „Umstellungsphase“ und eine Ernährung mit ausgewogener Mischkost. Die Schulung und Ernährungsberatung geht weiter. Bewegungstherapie ist ein weiteres Element des Behandlungskonzepts. Nach einem halben Jahr ist der Behandlungszyklus abgeschlossen . Der Betroffene hat im Idealfall einige Kilogramm verloren und eine Umstellung seines Essverhaltens auf Dauer erreicht. Dieses Konzept ist aber nur für stark Übergewichtige konzipiert, die mehr als 20 kg abnehmen müssen und wollen. Von den Krankenkassen ist es anerkannt; von den Ärzten wird es bei entsprechender Indikation auch verschrieben.

WAS IST DER JOJO-EFFEKT?

Hiermit wird das Phänomen beschrieben, dass nach vielen Versuchen der Gewichtsreduktion der Erfolg letztlich doch ausbleibt und das Körpergewicht hinterher oft sogar höher ist als zuvor. Der Mechanismus ist folgender: Auf jede Reduktion der Nahrungszufuhr reagiert unser Körper wie mit einem Schutzmechanismus, er drosselt seinen Stoffwechsel und fährt damit den Energiebedarf herunter. (Während einer Diät ist dies auch einer der Gründe, warum nach anfänglich guten „Erfolgen“ nur noch wenige Gramm pro Woche wirklich abgenommen werden) Ist die Diät beendet, kurbelt der Körper seine Stoffwechselprozesse sogar an, um die Fettvorräte wieder aufzufüllen und für eventuelle Bedarfsfälle wieder gewappnet zu sein. Die Verwertung der angebotenen Nahrung wird gesteigert, ein Effekt, der uns natürlich gar nicht so lieb ist. Folgen mehrere Fastenkuren, gewöhnt sich auch der Körper an diesen Wechsel von spärlichem und reichlichem Nahrungsangebot. Die Verwertung und Ausnutzung der Nahrung wird in „normalen“ Ernährungsphasen gesteigert und lässt den betroffenen Menschen trotz all seiner vorübergehenden Fastenversuche dicker werden als zuvor. Deshalb ist die grundsätzliche Umstellung der Ernährungsweise ja auch der einzige auf Dauer Erfolg versprechende Weg.

Merke: Die Pfeiler einer erfolgreichen und dauerhaften Gewichtsreduktion sind:

1. Bewusstes Essverhalten (Berücksichtigen Sie dabei sowohl die Zusammensetzung der Mahlzeiten als auch deren Kaloriengehalt. Bilanzieren Sie bei der Tagesration auch die Naschereien zwischendurch, die Chips am Abend vor dem Fernseher und die über den Alkohol aufgenommenen Kalorien!).

2. Eine konsequente Änderung der bisherigen Eßgewohnheiten (besonders Personen, die in Stress- oder Kummer-Phasen verstärkt essen, seien hier angesprochen. Machen Sie sich diesen Zusammenhang bewußt. Ggfs. sollten Sie eine Verhaltenstherapie anstreben; hier kann man lernen, diese Situationen auf andere Weise zu bewältigen).

3. Mehrere kleine Mahlzeiten, die regelmäßig und über den Tag verteilt eingenommen werden. Gerade Menschen, die unkontrolliert essen oder sogar an einer Essstörung leiden, benötigen einen festen Tagesrhythmus mit regelmäßigen Mahlzeiten, damit nie ein zu starkes Hungergefühl auftritt, das sie „über die Stränge schlagen“ lässt.

4. Körperliche Aktivität und Bewegung. Ca. 1/2 Stunde Sport oder aktive Bewegung sind schon wirksam.

Folgende Grundregel auch später weiterhin beachten:

  • Obst und Gemüse, Kartoffeln, Reis und Nudeln sowie dunkle Brotsorten als Hauptnahrungsquellen zum Sattwerden nutzen;
  • so wenig Fett wie eben möglich verzehren und bei der Nahrungszubereitung verwenden; auch auf versteckte Fette achten! Nach Empfehlungen der Ernährungswissenschaftler soll die tägliche Nahrung zu ca. 60% aus Kohlenhydraten, zu 10-20% aus Eiweißstoffen und nur zu 20-30 % aus Fett bestehen. )Jeder sei an dieser Stelle ganz beruhigt. Man muss später nicht mehr diese ganz genauen Berechnungen vornehmen! Denn hat man erst den Schritt zur bewussten, ausgewogenen Ernährung geschafft, so geht die Wahl der Nahrungsmittel in Fleisch und Blut über , und man stellt den Speiseplan auch ohne diese exakte Analyse meist richtig zusammen. Die Einsicht und die Verhaltensänderung sind die Voraussetzungen dafür.
  • Langsam essen und beim Gefühl der Sättigung aufhören.
  • Fettarme Milch und Milchprodukte in den Speiseplan einbauen.
  • Auch Süßigkeiten sind nicht streng verboten, wenn Sie sie berücksichtigen und anderweitig Kalorien einsparen.

6. Für Abwechselung und positive Erlebnisse im Alltag sorgen, damit für das Essen aus Verlegenheit, Langeweile, Frust oder Kummer weniger Gelegenheit bleibt.

FÜR WEN KOMMT EINE FASTENKUR IN SPEZIELLEN ZENTREN IN BETRACHT?

  • Für alle, die ausgeprägtes Übergewicht von mehr als 20-30 Kilogramm haben und allein nicht abnehmen können, weil alle bisherigen Versuche fehlgeschlagen sind.
  • Für alle, die schnell unter ärztlicher Aufsicht mehr als 20 kg abnehmen müssen, weil gesundheitliche Risiken oder Schäden dies erfordern. Oft ist auch eine bevorstehende Operation der Grund, die bei massivem Übergewicht zu komplikations- oder risikoreich würde.
  • Für Diabetiker, Herz- oder Nierenkranke, deren Diät sehr ausgewogen sein muss, um gesundheitliche Schäden aufgrund von Stoffwechselentgleisungen , Herzrhythmusstörungen oder Nierenversagen zu vermeiden. Ärzte und Ernährungsfachleute müssen den Patienten gemeinsam betreuen und einen an die individuellen Bedürfnissen angepassten Diätplan erstellen. Darüber hinaus muss der Betroffene unter Anleitung lernen, wie er sich in Zukunft ernähren soll und darf.
  • Nur für die, die gewillt sind abzunehmen und den Lebensrhythmus und die Eßgewohnheiten auf Dauer umzustellen.

Merke: Elemente einer erfolgreichen Kur sind Ernährungsberatung, psychologische Betreuung mit Verhaltenstherapie, Bewegungstherapie und engmaschige ärztliche Kontrolle. Im Einzelfall können Kuren bzw. Behandlungsmaßnahmen zur Gewichtsreduktion ärztlich verordnet und von der Krankenkasse getragen oder unterstützt werden. Die gewählten Behandlungszentren müssen aber bestimmte Qualitätskriterien erfüllen.

Literaturhinweise Anemüller: „Vollwerternährung“

Sorgenkind Herzkranzgefäß

Wie alle anderen inneren Organe wird auch das Herz selbst durch Arterien mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Die Arterien des Herzens nennt man Herzkranzgefäße. Sie zweigen aus der Hauptschlagader ab und verlaufen außen um den Herzmuskel herum. Sind die Herzkranzgefäße verengt, wird der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Es liegt eine koronare Herzkrankheit vor.

Alarmsignal Angina pectoris

Häufig äußert sich eine koronare Herzkrankheit mit Angina pectoris-Anfällen. Nimmt der Sauerstoffbedarf des Herzmuskels etwa durch Stress oder körperliche Belastung zu, wird die Unterversorgung des Herzmuskels deutlich. Es kommt zu Brustschmerzen, die typischerweise in den linken Arm und in den Hals ausstrahlen. Die Schmerzen treten zunächst bei starker Belastung, bei fortschreitender Erkrankung aber auch in Ruhe auf. Nicht immer kündigt sich ein Herzinfarkt mit Angina pectoris-Anfällen an.

Lebensgefahr Herzinfarkt

Kommt es zum vollständigen Verschluss eines Herzkranzgefäßes, beispielsweise, indem sich ein Blutgerinnsel in einer bereits verengten Arterie festsetzt, wird ein umschriebener Bereich des Herzmuskels nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und stellt seine Funktion ein und kann absterben. Meist treten starke Brustschmerzen und Todesangst auf, auch Herzrhythmusstörungen oder eine Herzschwäche können auftreten. Je nach befallener Region und Beschwerden kann akute Lebensgefahr bestehen.

Ursachen

Zu den Risikofaktoren einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) gehören:

  • Bluthochdruck
  • erhöhte Blutfette insbesondere Cholesterin
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Herzinfarkt(e) in der Familie

Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit

Folgende diagnostische Schritte bringen Aufklärung bei dem Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit

EKG

Ein EKG in Ruhe gehört zur Basisdiagnostik, ist aber meist unauffällig, wenn die Erkrankung noch nicht sehr weit fortgeschritten ist. Erst im Belastungs-EKG (EKG-Ableitung während des Radfahrens) zeigt sich, ob das Herz unter Belastung unterversorgt ist. Im Langzeit-EKG kann die Reaktion des Herzens zu Zeiten höherer Belastung beurteilt werden. Außerdem werden zwischenzeitliche Herzrhythmusstörungen erfasst.

Echokardiographie

Bei der Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) zeigen sich Funktionsstörungen des Herzmuskels, also eine verminderte Kontraktionsfähigkeit im unterversorgten Bereich.

Myokardszintigraphie

Bei der Myokardszinitigraphie reichert sich leicht radioaktiv markiertes Material im Herzmuskel an. Dort, wo die Aktivität geringer ist, kann von einer Minderversorgung ausgegangen werden.

Herzkatheter

Eine Herzkatheteruntersuchung ist die aussagekräftigste der genannten Untersuchungen, jedoch mit einem kleinen Eingriff verbunden. Man wird sie daher vor allem dann durchführen, wenn die anderen Untersuchungen – insbesondere das Belastungs-EKG – auffällige Befunde ergeben haben.

Über eine Punktion in der Leiste wird ein Katheter in die Blutbahn eingeführt und bis in die Herzregion vorgeschoben. Wird dann Kontrastmittel eingespritzt, lassen sich die Herzhöhlen und die Herzkranzgefäße mittels Durchleuchtung darstellen. Möglicherweise kann dann gleich eine Aufweitung (Dilatation) des verengten Gefäßes erfolgen.

Behandlung der Koronaren Herzkrankheit

Angina pectoris- Anfall

Bei einem ersten oder ungewöhnlich starken Angina pectoris-Anfall sollte in jedem Fall der Notarzt gerufen werden. Nach der ersten Versorgung des Patienten wird er eine Klinikeinweisung veranlassen. Patienten mit bekannten leichten Anfällen besitzen oft ein vom Arzt verordnetes Nitro-Spray, das bei Bedarf angewendet werden kann.

Medikamente

Zur medikamentösen Langzeittherapie stehen mehrere Wirkstoffgruppen zur Verfügung. Ihr Arzt wird mit Ihnen ein passendes Medikament auswählen. Wichtig ist dabei die regelmäßige Einnahme.

Eingriffe

Während einer Herzkatheteruntersuchung kann ein verengtes Gefäß oft über einen Katheter aufgedehnt werden. Er verfügt über einen kleinen Ballon, der am Ort der Engstelle aufgeblasen wird. Bei einer ausgeprägteren KHK wird eine Bypass-Operation erwogen. Dabei werden die verengten Arterien mit Venen überbrückt, die am Bein des Patienten entnommen und zwischen Hauptschlagader und Herzmuskel eingenäht werden. Es handelt sich dabei um einen großen herzchirurgischen Eingriff mit Herz-Lungen-Maschine.

Gesundheitstipps

Das Risiko einer koronaren Herzkrankheit können Sie reduzieren, wenn Sie Ihre persönlichen Risikofaktoren kennen und vermindern!

Risikofaktoren vermindern

  • Übergewicht vermeiden oder reduzieren
  • Optimale Einstellung eines Diabetes mellitus mit Diät oder Medikamenten
  • Bei erhöhten Blutfetten entsprechende Diät oder optimale medikamentöse Therapie
  • Bluthochdruck richtig einstellen
  • Nicht rauchen
  • Erhöhte Harnsäurewerte senken durch Verzicht auf purinhaltige Nahrung (z.B. Fleisch – vor allem Innereien) oder mit Medikamenten
  • Regelmässige körperliche Betätigung und Sport, angemessen und nach Rücksprache mit dem Arzt Gesunde Ernährung (viel Gemüse und Obst, wenig Fleisch und tierische Fette)

Arztbesuche

Wichtig sind die regelmäßigen Arztbesuche. Nur so lassen sich Risikofaktoren erkennen und gemeinsam mit dem Arzt beherrschen.

Schuld ist oft ein Bakterium

Etwa jeder Zehnte erkrankt an einem Zwölffingerdarm- oder Magengeschwür. Bei einem einmaligen Auftreten bleibt es in der Regel nicht. Während beim klassischen, aber selteneren Magengeschwür Frauen und Männer gleich betroffen sind, tritt das Zwölffingerdarmgeschwür bei Männern viermal häufiger auf als bei Frauen. Während früher Ernährungsfaktoren und Stress für ein Geschwür verantwortlich gemacht wurden, sind sich die Ärzte heute einig, dass ein ansteckender Erreger in fast allen Fällen schuld: der Helicobacter pylori. Diese Bakterien besiedeln und schädigen die Magenschleimhaut.

Wie machen sich Geschwüre bemerkbar?

Beim Magengeschwür treten die Magenschmerzen zu unterschiedlichen Zeiten auf, häufig jedoch direkt nach dem Essen. Die Betroffenen stellen oft einen Schmerz oberhalb und links vom Nabel fest, klagen über Völlegefühl und einen unbestimmten Druck im Oberbauch nach dem Essen. Die Schmerzen werden je nach Ort des Magengeschwürs unterschiedlich beschrieben. Die Schilderungen reichen von scharf bis bohrend, krampfartig oder dumpf. Beim Zwölffingerdarmgeschwür dagegen hat man im nüchternen Zustand, vor allem morgens Schmerzen im Oberbauch, die sich nach dem Essen bessern. Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen und Gewichtsverlust können weitere Begleiterscheinungen einer Geschwürkrankheit sein. Schuld daran ist ein Bakterium. Zwar erkrankt nicht jeder, der den Helicobacter pylori in sich trägt automatisch an einem Geschwür, doch der Keim kann bei sehr vielen Patienten, die an einem Geschwür erkranken nachgewiesen werden. Die Infektion mit diesen Bakterien ist weltweit verbreitet, die Ansteckung erfolgt meist bereits im Kindesalter. Der Körper ist nicht in der Lage, diese Bakterien durch das Immunsystem auszurotten. Der Magen verfügt über einen sehr effizienten Schutzmechanismus: die intakte Magenschleimhaut bildet eine natürliche Barriere für die aggressive Magensäure und Stoffe, die von außen in den Magen gelangen oder dort und in den anderen Verdauungsorganen produziert werden. Dieser Schutzmechanismus des Magens wird von den Helicobacter-Bakterien zerstört und die Schleimhaut ist jetzt dem schädigenden Einfluss der Säuren ausgeliefert. Verstärkt wird dies durch viele Medikamente, v.a. Schmerz- und Rheumamittel und Rauchen. So setzt sich ein zerstörerischer Prozess in Gang, es kommt zu einem Defekt in der Schleimhaut, der sich immer weiter bis die tieferen Wandschichten einfrisst und so ein Geschwür entstehen lässt. Bei einigen Patienten gelangen auch größere Inhaltsmengen aus dem Zwölffingerdarm zurück in den Magen. Insbesondere die Gallensäuren greifen dann die Schleimhäute an. Oft werden die ersten Anzeichen für ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür vom Patienten nicht ernst genommen oder mit säurebindenden Mitteln selbst behandelt. Wer schiebt nicht gerne den Arztbesuch auf, leider manchmal so lange bis Komplikationen auftreten. Hierbei handelt es sich um Blutungen, die sich als Bluterbrechen oder auch im sogenannten Teerstuhl äußert, der tiefschwarz und klebrig ist.

Schlimmstenfalls kommt es zum Magendurchbruch, das ist ein Geweberiss durch die ganze Magenwand, der sich mit plötzlichen, sehr starken Schmerzen und hartgespannten Bauchdecken äußert.

Der sichere Nachweis eines Zwölffingerdarm- oder Magengeschwürs und eines Helicobacter-Befalls erfolgt durch eine Magenspiegelung (Gastroskopie). Man kann dabei das Geschwür direkt sehen und gleichzeitig Gewebeproben entnehmen. Diese sind wichtig um die Helicobacter-Bakterien nachzuweisen und auch das Geschwür selbst auf seine Gutartigkeit zu untersuchen. Hinter jedem Magengeschwür kann sich nämlich ein Magenkrebs verstecken, die Wahrscheinlichkeit für ein bösartiges Geschwür beträgt etwa ein bis drei Prozent. Magengeschwüre heilen zwar in einer Zeit zwischen zwei und sechs Wochen ab, neigen aber dazu, chronisch wiederzukehren. Behandelt werden die Geschwüre mit Medikamenten, die die Magensäure blockieren, die Beschwerden bilden sich unter der Behandlung sehr rasch zurück und das Geschwür heilt ab. Die Helicobacter-Bakterien werden mit einer Kombination aus Antibiotika zum Absterben gebracht und der normale Zustand wieder hergestellt. Gelingt es, die Bakterien vollständig auszurotten, kann der Patient von der Geschwürkrankheit geheilt werden. Diese Behandlung ist sehr wirksam, fast alle Patienten werden von ihren Beschwerden befreit, die früher häufig durchgeführten Operationen am Magen sind heute sehr selten geworden.

Bei anhaltenden Oberbauchbeschwerden sollte sich heute jeder vom Arzt untersuchen lassen, auch wenn sich die Beschwerden unter Selbstbehandlung kurzfristig bessern. Die Ursache und das Ausmaß der Schädigung wird sonst nur verschleppt. Angst vor einer Magenspiegelung braucht heute niemand mehr zu haben. Mit den modernen Untersuchungsgeräten, der entsprechenden Vorbereitung und einer Beruhigungsspritze wird die Spiegelung heute auch von sehr ängstlichen oder empfindlichen Patienten als nicht sehr belastend empfunden. Vom Patienten selber ist bei der Untersuchung keinerlei Mitarbeit erforderlich.

Ist bei Ihnen ein Geschwür festgestellt worden, besprechen Sie mit Ihrem Arzt die notwendige Behandlung und den Zeitpunkt einer Kontrolluntersuchung und kontrollieren gemeinsam, ob alle Medikamente, die Sie derzeit einnehmen, tatsächlich notwendig sind, und ob darunter Präparate sind, die sich negativ auf den Magen auswirken. Die medikamentöse Behandlung des Geschwürs muss genau eingehalten werden, damit sie wirksam ist. Belasten Sie Ihren Magen nicht bis zum Äußersten. Schränken Sie das Rauchen und den Genuss von Alkohol deutlich ein. Streichen Sie säurefördernde Nahrungsmittel wie besonders fettige Speisen und saure Obstsäfte. Essen Sie häufiger kleinere Mahlzeiten und vermeiden schwer verdauliche Speisen.

In Deutschland leiden rund 1,6 Millionen Menschen an Schuppenflechte. Die chronische Hauterkrankung führt zu auffälligen Hautveränderungen. Was passiert im Körper?

Menschliche Hautzellen erneuern sich ständig. Bei der Schuppenflechte aber viermal schneller als bei gesunder Haut. Die Krankheit verläuft in Intervallen. Im akuten Schub ist die starke Schuppung gepaart mit Entzündungen. Dazwischen kann sich die Haut wieder normalisieren.

Die Ursache ist nicht bekannt, man geht aber davon aus, dass sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper wendet.

Schuppenflechte ist nicht heilbar. Dennoch gibt es verschiedene Ansätze, die Symptome zu lindern. Es gibt verschiedene Strategien bei der Behandlung mit Medikamenten: Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Nach den bisher bekannten Vorgängen im Körper hat man folgende Strategien entwickelt:

Vor dem Schub: Hautpflege als Basisbehandlung Im akuten Schub: Schuppen ablösen, Zellvermehrung und Entzündungen bekämpfen, Bestrahlung In schwersten Fällen: Unterdrückung des Immunsystems Vor dem Schub: Hautpflege als Basisbehandlung

Die richtige Hautpflege zwischen den Schüben ist das A und O. Dadurch wird die Schutzfunktion der Haut verbessert und der nächste Schub hinausgezögert oder eingedämmt.

Normale Seifen oder seifenfreie Waschsyndets sind tabu: Sie reinigen zu gründlich. Rückfettende Ölbäder oder Duschöle hinterlassen dagegen einen dünnen Fettfilm auf der Haut, der die körpereigene Hautbarriere stärkt und Feuchtigkeit speichern hilft.

Auch Fettsalben oder fette Cremes verstärken die Schutzschicht der Haut. Feuchthaltefaktoren wie Harnstoff, Glycerin oder Hyaluronsäure binden das Wasser und halten es fest – sie schützen damit ebenfalls vor Austrocknung. Der akute Schub: Zunächst die Schuppen ablösen

Im akuten Schub muss zunächst die dicke Hornschicht beseitigt werden. Dazu verwendet man Salbenverbände mit den Wirkstoffen Salicylsäure und Milchsäure. Erst im Anschluss daran kann die eigentliche Therapie mit Arzneistoffsalben beginnen, damit die Wirkstoffe bis zu den lebenden Hautzellen vordringen können. Die Zellvermehrung stoppen und Entzündungen bekämpfen

Hierbei werden verschiedene Arzneistoffe eingesetzt: Steinkohlenteer stellt ein Gemisch aus einer Vielzahl unterschiedlichster Inhaltstoffe dar. Einige darunter können die übermäßige Teilung der Hautzellen wirksam bremsen. Ein mögliches Risiko durch Krebs erregende Teer-Bestandteile ist nicht endgültig geklärt. Dithranol, auch als Cignolin bekannt, ist den wirksamen Inhaltstoffen des Steinkohleteers sehr ähnlich – es unterdrückt ebenfalls ungezügeltes Zellwachstum und bremst Entzündungen. Dithranol lässt die akuten Schübe der Schuppenflechte sehr schnell abklingen. Kombinationen mit Salicylsäure und mit Harnstoff sind auf dem Markt. Lange Zeit galt es als „Goldstandard“ der Therapie, erst nach und nach kommen neuere Wirkstoffe dazu: Durch Zufall stellte man fest, dass sich die Schuppenflechte bei Einnahme Vitamin-D-haltiger Medikamente bessert. Da bei der hohen Menge Vitamin D, die dafür benötigt wird, auch Nebenwirkungen auftreten, verwendet man heute moderne Vitamin-D-Abkömmlinge, wie Calcipotriol und Tacalcitol, die auf die Haut aufgetragen werden können.

Vitamin-A-Abkömmlinge wie das Retinoid Acitretin wendet man schon seit einiger Zeit bei Verhornungsstörungen der Haut und schweren Formen der Akne an. Wegen der langen Liste der Nebenwirkungen bleibt die Einnahme dieser Wirkstoffe schweren Fällen vorbehalten. Weniger Risiken bringt die Anwendung von Tazaroten auf der Haut in Form eines Arzneistoff-Gels.

Kortison bekämpft wirksam Entzündungen und hemmt das Zellwachstum und die Aktivität des Immunsystems. Nur hält die Wirkung hält nicht sehr lange an. Mit zunehmender Häufigkeit und Länge der Behandlungen nimmt auch die Anzahl unerwünschter Wirkungen zu. Bestrahlung mit UV-Licht

Die Bestrahlung mit energiereicher UV-Strahlung ist eine weitere Säule der Therapie. Bei der SUP (Selektive UV-Phototherapien) werden die schuppenden Hautstellen langfristig mit kleinen Licht-Dosen bestimmter UV-Wellenlängen bestrahlt: Die Herde heilen langsam ab.

PUVA ( Psoralen-UV-A-Methode) nennt man die Kombination von UV-A-Strahlung mit Medikamenten, die die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. In schweren Fällen muss der Arzneistoff Methoxsalen eingenommen werden, neuerdings weicht man aber meist auf das Baden betroffener Hautstellen in einer Methoxysalen-Lösung (Psoralen-Bad) kurz vor der Bestrahlung aus.

Beeinflussung des Immunsystems

Bei schwersten Krankheitsverläufen sind das Immunsystem unterdrückende Medikamente manchmal die einzige Hoffnung auf Besserung. Mittel wie Ciclosporin A und Methotrexat weisen aber erhebliche Nebenwirkungen auf. Weit weniger Nebenwirkungen sind bei der Therapie mit Fumarsäureestern zu erwarten.

Die Krankheit Schuppenflechte verläuft bei jedem Patienten anders. Daher erhält heute jeder Psoriasis-Patient seine eigene, maßgeschneiderte Therapie.

Ergänzende Behandlungen

Immer häufiger werden Fischöle mit ihrem hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren als Nahrungsergänzung bei entzündungsbedingten Krankheiten eingesetzt. Aussagekräftige Studien über Behandlungserfolge bei Schuppenflechte existieren noch nicht. Nach dem jetzigen Wissensstand spricht aber nichts gegen einen Therapieversuch mit Fischölen.

Gleiches gilt auch für die Einnahme von Zink-Tabletten.

Es gibt Hinweise darauf, dass bei manchen Hauterkrankungen essentielle Fettsäuren fehlen, die der Körper mit der Nahrung aufnehmen muss. Nachtkerzenöl enthält große Mengen dieser Fettsäuren. Neuerdings wird es verstärkt auch zur Behandlung der Schuppenflechte angepriesen – wissenschaftliche Nachweise dafür fehlen jedoch.

Alternative Methoden

Die Pflanze Mahonia aquifolium soll in homöopathischen Salbenzubereitungen eine langsame, dafür aber stetige und langfristige Besserung der Schuppenherde erreichen. Wundermittel?

In Anzeigen werden immer wieder teure Heilsalben beworben, die angeblich ohne Nebenwirkungen sind. Vor solchen Wundermitteln sei gewarnt. Sie werden in der Regel von Geschäftemachern auf den Markt gebracht, die eine immer noch weit verbreitete Kortison-Angst ausnutzen. Meist findet sich in diesen Produkten ebenfalls Kortison, das nicht auf der Packung deklariert ist. Bis die Behörden eingreifen können, hat sich der Absatz für den Hersteller schon gelohnt. Blick in die Zukunft

Um die Ursache der Schuppenflechte behandeln zu können, muss die Medizin erst die genauen Mechanismen ihrer Entstehung kennen. Da man davon ausgeht, dass sich bei der Schuppenflechte das Immunsystem gegen den eigenen Körper wendet, hofft man nun, durch spezielle Hemmstoffe oder Abwehrkörper die Aktivität der Immunzellen gegen den Körper direkt steuern zu können.

Wirksamkeit und Nebenwirkungen des Medikaments Amevive der Firma Biogen werden bereits in klinischen Studien überprüft. Der Arzneistoff hemmt spezielle körpereigene T-Abwehrzellen, die bei der Entstehung der Schuppenflechte eine wichtige Rolle spielen.

Einen Zufallstreffer landeten Forscher bei der Erprobung eines neuen Impfstoffs gegen Lepra: Der erhoffte Schutz gegen diese Krankheit blieb zwar aus. Bei einem Patienten besserte sich jedoch die Schuppenflechte. In einer weiteren Studie konnte die Wirksamkeit des Stoffs bei Psoriasis-Patienten bestätigt werden. Bis zur Einführung eines neuen Medikaments wird es noch einige Zeit dauern.

Reisen für Senioren

Altern ist ein natürlicher und gleitender Prozess. Eine scharfe Trennung zwischen Jung und Alt ist nicht möglich, zumal manche Menschen sehr lange jung, aktiv und kreativ bleiben, während manchmal an Jahren relativ junge Menschen frühzeitig altern. Der Alterungsprozess wird von ganz persönlichen Belastungen beeinflusst, von dem Lebensstil, der Lebensweise und den bestehenden Gesundheitsproblemen. Altern ist kein schicksalhafter Abbauprozess, sondern ein Einstieg in einen neuen Lebensabschnitt, der auch neue Chancen und Einsichten bieten kann wenn körperliche, geistige und soziale Fähigkeiten trainiert werden. Reisen können dabei eine sehr positive Wirkung haben und immer mehr ältere Menschen führen zunehmend längere Reisen durch. Reiseveranstalter richten sich inzwischen sehr auf die Gruppe älterer Reisender ein und halten z. T. medizinisch ausgezeichnet betreute Angebote bereit (z. Bsp. Kreuzfahrten).

Damit diese Reisen eine günstige Wirkung auf die Gesundheit älter Menschen ausüben können ist es notwendig, sich ggf. ausführlich ärztlich beraten zu lassen und die nötigen Vorkehrungen zur Verhinderung von Krankheiten auf Reisen zu treffen. Im ärztlichen Beratungsgespräch sollten Fragen und Bedenken offen und mit genügend Zeit besprochen werden. Die Beschreibung des Reiseprogramms ist für die ärztliche Beratung sehr hilfreich (Verkehrsmittel, Sturzgefahr, besondere Anstrengungen, Verfügbarkeit von Medikamenten im Reiseland). Bestehende Krankheiten und Leiden sollten im Anschluss an ein Gespräch durch eine ärztliche Untersuchung abgeklärt werden.

Risiken durch altersbedingte Einschränkungen der Körperfunktion:

Rückgang der Schärfe von Sinneswahrnehmungen, insbesondere Sehschärfe und Hörvermögen (ggf. vor der Reise Kontrolle durch Augen- oder HNO-Arzt) Rückbildung von Muskulatur und der Knochenstabilität. Dadurch besteht eine erhöhte Unfallgefahr (insbesondere bei bestehender Osteoporose). Abnahme der Hautelastizität, deswegen höhere Verletzlichkeit, Sonnenempfindlichkeit und Anfälligkeit für Infektionen Einschränkungen von Atmungsfunktionen und Herz-Kreislauf-System: dadurch Gefahr der Verschlechterung bestehender Krankheiten auf der Reise, Kollapsneigung und damit Sturzgefahr, evtl. klimatische Anpassungsschwierigkeiten Einschränkung der Regulierung der Körpertemperatur: Risiko von Hitzeschäden oder Unterkühlung bei unvorsichtigem Verhalten Innerhalb des Reiselandes gilt es besonders für ältere Personen, sich Zeit zu lassen für eine klimatische und kulturelle Anpassung an die Bedingungen des Reiselandes. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor und genießen Sie die Ruhe des Eingewöhnens. Grundsätzlich ist während der gesamten Reise auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Ein Flüssigkeitsverlust, z. B. bei Durchfall, wirkt sich schneller als bei jüngeren Menschen auf Herz- und Kreislauffunktion aus. Hauterkrankungen und Venenleiden können sich bei älteren Menschen auf Reisen in tropischen Gebieten verschlimmern. Eine Liste mit den wichtigsten Erkrankungen und der aktuellen Medikation in mehreren Fremdsprachen kann im Notfall Leben retten: europäischer Notfallausweis kann über den Deutschen Bundesverlag in Bonn (PF 1320, 53003 Bonn) bezogen werden.

Reisen mit chronischen Krankheiten

Eine chronische Erkrankung muss nicht zwangsläufig ein Hinderungsgrund für eine Reise sein. Allerdings sind wichtige Grundregeln zu beachten, damit im Urlaub die Gesundheitsversorgung gesichert ist und keine gefährlichen Überraschungen auftreten. An erster Stelle steht frühzeitig vor der Abreise ein Gesundheitscheck beim Arzt, der Sie auch in Sachen Reiseziel beraten und Sie gegebenenfalls für flugtauglich erklären kann. Besser nicht fliegen sollten: Operierte bis sechs Monate nach dem Eignriff, Thrombosegefährdete, Infektions- u. Herz-Kreislauf-Kranke, psychisch Leidende, Asthmatiker, Epileptiker, Blutarme (Anämiker).

Checkliste Krankheit

  • Gesundheitscheck beim Arzt vor der Abreise.
  • Europäischer Notfallausweis (in neun Sprachen; erhältlich beim Deutschen Bundesverlag, PF 1320, 53003 Bonn).
  • Evtl. mehrsprachiges Attest der Diagnosen und Medikation vom Hausarzt.
  • Genügend Medikamente für die gesamte Dauer der Reise, immer im Handgepäck aufbewahren.
  • Ärztliche Versorgung vor Ort sicherstellen.
  • Zeitverschiebung bei regelmäßiger Medikamenteneinnahme berücksichtigen.
  • Je nach Krankheitsbild evtl. Notfallmedikamente mitnehmen.
  • Bei Betäubungsmitteln benötigen Sie je nach Reiseland eine Bescheinigung des Regierungspräsidiums über die medizinische Notwendigkeit.

Herz-Kreislauf-Krankheiten

Die ungewohnten Belastungen auf Reisen – Anreise, Reisezeit, Klimaänderungen, Zeitumstellung, Infektionsrisiken etc. – können bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems zur akuten Verstärkung der Beschwerden führen. Vor allem Menschen mit Bluthochdruck oder Herzschwäche, Herzfehlern, koronarer Herzkrankheit und Herzrhythmusstörungen unterliegen diesem Risiko.

Deshalb ist es für Betroffene besonders wichtig, sich gut und frühzeitig auf die Reise vorzubereiten: Sprechen Sie vor Reiseantritt unbedingt mit Ihrem Arzt über Ihre Reiseplanung und lassen Sie sich gründlich untersuchen. Ein stabiler Grundzustand, die sorgfältige Einstellung auf Ihre Medikamente und die Verträglichkeit mit notwendigen Prophylaxemaßnahmen (z. B. gegen Malaria) sind unbedingte Voraussetzungen für den unbedenklichen Reisegenuss.

Schon die Anreisemöglichkeit mit Bahn, Auto, Bus oder Flugzeug sollten Sie Ihrem Gesundheitszustand entsprechend auswählen. Im Flugzeug kann der relativ niedrigere Sauerstoffgehalt in großer Höhe bei Herzkranken zu Gefühlen der Atemnot, Herzbeklemmung oder auch Durchblutungsstörungen des Gehirns führen. Ärzte raten in den ersten Wochen nach einem Herzinfarkt, bei Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz und Bluthochdruck von einer Flugreise ab. Menschen mit ausgeprägten Krampfadern, Neigung zu Thrombose oder gar Lungenembolie sind durch das lange Sitzen im Flugzeug besonders gefährdet und sollten mit ihrem Arzt entsprechende Vorsorgemaßnahmen (Strümpfe oder Spritzen) treffen.

Fahren Sie immer in Begleitung in den Urlaub und nehmen Sie sich vor Ort genügend Zeit zur Anpassung an Klima, Land und Leute, um Ihren Körper nicht zu überfordern (siehe auch.. Vor Ort). Vermeiden sie ungewohnte Anstrengungen und Aufenthalte in großer Höhe (> 2500 Meter). Falls Sie tauchen möchten, müssen Sie sich zuvor von einem erfahrenen Taucherarzt untersuchen und Ihre Tauglichkeit zum Tauchen attestieren lassen.

Falls Sie Marcumar-Präparate einnehmen oder einen Herzschrittmacher tragen, dürfen Sie auf keinen Fall Ihren Marcumar- bzw. Schrittmacherausweis vergessen. Fragen Sie Ihren Arzt nach einem internationalen (mehrsprachigen) Ausweis. Bei besonderen Vorerkrankungen sollten Sie zusätzlich ein zumindest zweisprachiges (deutsch-englisches) Attest mit Angabe der Diagnosen und verordneten Medikamenten mit Wirkstoffen mit sich führen. Das erleichtert nicht nur die Einfuhr Ihrer Medikamente beim ausländischen Zoll, sondern kann auch bei einer medizinischen Behandlung im Reiseland sehr wichtig werden.

Lungenerkrankungen

Chronische Lungenerkrankungen gehen in der Regel mit einer eingeschränkten Fähigkeit zur Sauerstoffaufnahme und somit einer zunehmenden Leistungsminderung des Körpers einher – insbesondere bei ungewohnten körperlichen aber auch klimatischen Belastungen.

Besprechen Sie deshalb mit Ihrem Hausarzt die geplante Reise, also die besonderen klimatischen und kulturellen Bedingungen Ihres Reiseziels, die Art der Anreise sowie die zu erwartenden körperlichen oder auch seelischen Belastungen. Gerade vor einer langen Reise mit mehrstündiger Flugzeit sind ein aktueller „Lungen-Check-up“ mit Lungenfunktionstest und Blutgasanalyse sowie ein Kreislaufbelastungstest (Ergometrie) eine wichtige Entscheidungshilfe ob, wann und wie diese Reise angetreten werden kann. Nicht reisefähig sind Personen, die auch in Ruhe zu Hause unter Atemnot leiden. Gut medikamentös eingestellte Asthmatiker, die auch einen plötzlich auftretenden akuten Anfall beherrschen können, können dagegen durchaus flug – und auch reisetauglich sein. Städte bzw. Regionen mit hoher Luftverschmutzung (z. B. Kairo, Mexiko City etc.) oder auch Mittelgebirgsklimate sind für Asthmatiker geradezu Gift. Deshalb sollten Asthmatiker aus gesundheitlichen Gründen eher Reiseziele mit Küstenklima oder auch im Hochgebirge bevorzugen. Denken Sie aber immer daran, einen ausreichenden Vorrat von Medikamenten im Gepäck griffbereit zu haben, vor allem das Lungenspray gehört ins Handgepäck.

Die Speiseröhre transportiert die Nahrung in den Magen.

Die Nahrung wird über die Muskulatur der Speiseröhre aktiv in den Magen befördert; diese Funktion kann nicht über den Willen gesteuert werden, sie läuft automatisch und reflexartig ab.

Innen ist die Speiseröhre mit einer Schleimhaut ausgekleidet, deren Schleimdrüsen dafür sorgen, dass die Speisen gut „rutschen“.

Wie entsteht eine Speiseröhrenentzündung? Die Speiseröhre ist gegenüber dem Magen durch einen Schließmuskel abgedichtet. Wenn diese Abdichtung nicht richtig funktioniert, steigt saurer Magensaft in die Speiseröhre auf und greift dort die Schleimhaut an.

Die Refluxkrankheit

Unter Reflux (lateinisch „Rückfluss“) versteht man das Zurückfließen von saurem Magensaft in die Speiseröhre. Solange das nur vereinzelt geschieht, kann es zum Sodbrennen mit seinen typischen Beschwerden kommen.

Wenn aber immer wieder saurer Magensaft in die Speiseröhre zurückfließt , kann es dort zu Entzündungen der empfindlichen Speiseröhrenschleimhaut kommen. Man spricht dann von der sogenannten Refluxkrankheit.

Folgen der Refluxkrankheit

Unter dem ständigen Angriff der Säure aus dem Magensaft kann sich die Schleimhaut der Speiseröhre nicht ausreichend regenerieren, es bilden sich Rötungen, dann Entzündungen und schließlich Geschwüre.

Wenn die Refluxkrankheit nicht oder nicht ausreichend behandelt wird, können sogar Vernarbungen auftreten, die die Speiseröhre verengen und zu starken Beschwerden führen. Auch das Krebsrisiko ist in dieser Phase stark erhöht.

Etwa jeder 10. ab dem 55. Lebensjahr leidet an Verengungen der Schlagadern im Bereich der Becken- und Beinarterien (periphere arterielle Verschlusskrankheit). Insgesamt sind etwa 1,5 Millionen Bundesbürger betroffen, wobei jährlich ca. 120.000 neue Patienten hinzukommen. Bei etwa 35.000 Personen müssen auf Grund des Fortschreitens der Erkrankung Gliedmaßen amputiert werden.

Risikofaktoren

Zu den Risikofaktoren für eine Verengung unserer Schlagadern, welche auch verantwortlich ist für Herzinfarkt und Schlaganfall, gehören Fettstoffwechselstörungen, schlecht eingestellter Blutzucker, erhöhter Blutdruck, Bewegungsmangel und insbesondere das Rauchen. Es kommt, vor allem wenn mehrere Faktoren in Kombination vorliegen, zu Ablagerungen an den Innenwänden der Schlagadern, die diese mehr und mehr verengen, so dass der Blutstrom stark behindert wird. Hierdurch können die nachgeschalteten Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.

Verlauf der Erkrankung und typische Symptome

Im Frühstadium hat der Patient meist noch keine Beschwerden und der schleichende Adernverschluß wird zufällig vom Arzt bei einer Untersuchung diagnostiziert. Das zweite Stadium ist gekennzeichnet durch Schmerzen, die unter Belastung z.B. beim Gehen oder Treppensteigen auftreten. Diese starken krampfartigen Schmerzen in der Gesäß- oder Beinmuskulatur verschwinden wieder, sobald der Betroffene eine kurze Weile stehen bleibt. Dieses Phänomen wiederholt sich regelmäßig, was der Erkrankung im Volksmund den Namen „Schaufensterkrankheit“ eingebracht hat: Vorzugsweise bleibt der Betroffene z.B. beim Stadtbummel vor Schaufenstern stehen, damit Andere die Beschwerden nicht erkennen.

Im dritten Stadium treten die Schmerzen auch bereits in Ruhe, d.h. ohne körperliche Belastung auf, wodurch häufig auch der Nachtschlaf gestört wird. Im vierten Stadium ist die Gewebedurchblutung soweit herabgesetzt, dass es zum Absterben von Gewebsteilen, typischerweise an den Zehen oder Fersen beginnend, kommt. Oft begünstigen minimale Verletzungen (kleine Risswunden, kleine Hautverletzungen durch Fußpilz, Blasen in zu engem Schuhwerk, Fehler bei der Fußpflege) diesen verhängnisvollen Prozess. Amputationen sind nun unvermeidlich.

Diagnostik

Besteht der Verdacht auf die Entwicklung einer arteriellen Verschlusskrankheit, so sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Die grundlegenden Untersuchungen sind sehr einfach. Der untersuchende Arzt wird den Puls in der Leiste und in der Kniekehle sowie am Fuß zu tasten versuchen, ggf. auch mit dem Stethoskop die Leistenpulse auf Strömungsgeräusche, welche auf eine Verengung hinweisen können, abhören. Genauere Informationen bietet eine spezielle Ultraschalluntersuchung der Schlagadern (Ultraschall-Doppler-Methode), welche ebenfalls völlig schmerzfrei und technisch einfach durchführbar ist.

Ergeben sich auf Grund der Vorgeschichte sowie der Untersuchungsbefunde Hinweise auf eine ausgeprägtere Durchblutungsstörung, so kann als nächstes eine Röntgendarstellung nit Kontratmittel der Becken- und Beinschlagadern, ggf. auch der Bauchschlagader notwendig werden, um genau erkennen zu können, wo evtl. Verengungen der Schlagadern vorliegen und welches Ausmaß sie haben. Aus dieser Untersuchung können wichtige Hinweise für etwaige operative Maßnahmen gewonnen werden.

Behandlung

Unabhängig vom jeweils notwendigen Behandlungskonzept ist eine Eingrenzung der Risikofaktoren extrem wichtig, um ein Fortschreiten der Erkrankung einzudämmen. Dies bedeutet: Aufgeben des Rauchens, Optimierung der Zucker-Einstellung sowie eines erhöhten Blutdrucks, Ernährung mit möglichst wenig tierischen Fetten, Gewichtsreduktion und regelmäßige körperliche Bewegung.

Von großer Bedeutung ist eine langfristig durchgeführte Bewegungstherapie in Form des Gehtrainings, damit kann sehr gut eine Steigerung der Gehstrecke und der peripheren Durchblutung erzielt werden.

Medikamente können die Fliesseigenschaften des Blutes und damit auch die Durchblutung verbessern. In manchen Fällen lassen sich Schlagaderverengungen durch gefäßchirurgische Eingriffe wiedereröffnen oder durch einen „Bypass“ überbrücken.

Kontakt

Bei der Suche nach Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten und zur Kontaktaufnahme mit einer Trainingsgruppe für Gefäßsport, ähnlich den Gruppen für Herzsport hilft Ihnen Ihr Hausarzt.

Schlaganfall-Vorsorge

Schlaganfall bedeutet eine Durchblutungsstörung eines Teils des Gehirns. Das Gehirn ist extrem anfällig für Sauerstoffmangel, in den schlecht durchbluteten Anteilen stellt es seine Funktion ein und es beginnen Teile davon abzusterben. Je nach Lokalisation sind Lähmungserscheinungen oder andere Ausfälle die Folge. Da unser Gehirn nicht nur Sitz unserer Persönlichkeit, Intelligenz und aller Fähigkeiten ist, sondern auch für viele lebenserhaltende Funktionen zuständig ist, wirkt sich ein Schlaganfall oft schwer, ja lebensbedrohend aus. Die moderne Medizin kann sehr oft das Leben des Schlaganfallkranken erhalten, wichtig ist aber auch die Wiederherstellung der Selbständigkeit. Im erweiterten Sinne kann auch eine Blutung innerhalb des Gehirns durch den Riß einer Ader als „Schlag“ bezeichnet werden, weil die Symptome ähnlich sein können.

Symptome

Der typische „Schlaganfall“ zeigt sich durch eine plötzlich auftretende Lähmung oder Gefühlsstörung an Arm, Bein oder der ganzen Körperhälfte, eine Sehstörung oder Sprachstörung. Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und allgemeine Schwäche sind häufige Begleiterscheinungen. Manchmal hat der Betroffene gar nicht das Gefühl, daß er krank sei. Er glaubt es sei alles in Ordnung, den anderen fällt aber auf, daß er eine Hand nicht bewegen kann oder eine Gesichtshälfte gelähmt ist. Nicht selten tritt ein Schlaganfall unbemerkt im Schlaf auf, beim Versuch aufzustehen stolpert der Kranke und kann nur mit größter Mühe Hilfe holen.

Vorzeichen

Kurze flüchtige Gefühlsstörungen oder Lähmungen , minutenlange Sehstörungen, Sprachstörungen, besonders nach dem Schlaf gelten als Vorzeichen und sollten zu rascher Durchuntersuchung führen. Neue, bisher nie gekannte (eher) dumpfe Kopfschmerzen; Schwindel und Gleichgewichtsstörungen können zwar viele andere Ursachen auch haben, sollten aber längerfristig auch zum Arzt führen.

Formen

Häufigste und gefährlichste Gefahrenstelle sind Verengungen an den Halsschlagadern. Als Folge der Schädigung, vor allem durch hohen Blutdruck, kommt es an diesen hirnversorgenden Adern zu zunehmenden Ablagerungen in der Gefäßwand, diese verengen die Ader bis hin zum vollständigen Verschluss oder platzen geschwürig auf und streuen Cholesterin- und Kalk-Partikel in das Gehirn.

Dazu gehören auch Erkrankungen der kleineren Hirngefäße. Diese verlieren bei z.B. bei Bluthochdruck oder Zuckerkrankheit ihre Fähigkeit, sich auf Veränderungen von Sauerstoffgehalt und Blutdruck anzupassen und führen zu Durchblutungsstörungen im Gehirn.

Bei Herzerkrankungen, vor allem bei solchen, bei denen das Herz unregelmäßig schlägt (Vorhofflimmern), können sich Blutgerinnsel an einer Stelle der Herzwand oder einer Herzklappe ablagern. Diese können sich später losreißen und ein Gehirngefäß verlegen.

Es können viele stecknadelkopfgroße Defekte im Gehirn auftreten, meist Hinweise auf kleinere Gefäßverschlüsse, durch Partikel, die über den Blutweg ins Gehirn gepumpt wurden und kleine Gefäße verlegen.

Im schlimmsten Fall wird ein großes Blutgefäß verstopft, was zu einem größeren Schlaganfall führt. Dann stirbt das Gehirngewebe, das versorgt wurde ab. Gleichzeitig tritt die Lähmung, Sprach- oder Sehstörung auf. Meist ist zu Beginn nur ein kleiner Teil des Gehirngewebes betroffen, das schlecht durchblutete Areal braucht aber mehr Blut, als die Umgebung, die dann ihrerseits auch in einen Versorgungsnotstand gerät. Kommt es nicht rasch zu einer Besserung der Durchblutung bricht die Notfallversorgung zusammen und das Schlaganfallgebiet wird innerhalb von einigen Tagen größer. Daher ist die rasche Versorgung eines Patienten mit einer akut aufgetretenen Lähmung, Sprach- oder Sehstörung von immenser Wichtigkeit.

Was ist zu tun?

Bei akut auftretenden Lähmungen, bei Sehstörungen eines Auges oder des halben Gesichtsfeldes , bei Sprachstörungen oder starken plötzlich auftretenden Gefühlsstörungen (Taubheitsgefühl), ist sofort der Arzt oder der Rettungsdienst zu verständigen. Ein Schlaganfall ist ein echter Notfall wie ein Herzinfarkt und soll unverzüglich behandelt werden, um größere Schäden zu verhindern. Bei Störungen die eher schleichend und schwach auftreten, sich rasch rückbilden oder nicht wirklich zuzuordnen sind, soll ein Arzt aufgesucht und eine Durchuntersuchung begonnen werden.

Risiko- und Spezialuntersuchungen

Bereits bei einem Check-up bei Ihrem Arzt werden Sie auf Risikofaktoren für einen Schlaganfall hin untersucht. Dies sind vor allem ein erhöhter Blutdruck, aber auch erhöhtes Cholesterin, Zuckerkrankheit, Übergewicht und Rauchen erhöhen das Risiko.

Sind verdächtige Symptome aufgetreten, veranlasst Ihr Arzt Untersuchungen nach möglichen Ursachen für eine Durchblutungsstörung des Gehirns. Mit einer Ultraschall-Untersuchung der Halsschlagadern werden die größeren Hirnarterien auf Verengungen (Stenosen) und Verschlüsse untersucht. Es können auch immer wieder in das Gehirn hinaufschießende Blutgerinnsel nachgewiesen werden. EKG, Langzeit-EKG und Ultraschalluntersuchung des Herzens sowie einige Blutuntersuchungen helfen uns weiter, die Ursache eines Schlaganfalles zu finden. Die Computertomographie oder Kernspintomographie zeigt große und kleine Veränderungen des Hirngewebes, frische und abgelaufene Durchblutungsstörungen. Sie hilft auch, die Krankheitserscheinungen von Entzündungen und Tumoren zu unterscheiden.

Prophylaxe

Folgende Lebensprinzipien verringern das Schlaganfallrisiko

Regelmäßige körperliche Aktivität (mindestens 5x pro Woche eine halbe Stunde, oder 3x eine Stunde, kein Extremsport sondern leichte Ausgleichsbewegung, Radfahren, Schwimmen, Wandern usw.
Salzrestriktion: keine „Fertig-Mahlzeiten“, nicht nachsalzen, wenig im Gasthaus oder in Kantinen essen
Gemüse- (Salat-) reiche Kost, weniger Fleisch und Kohlehydrate, viel Ballaststoffe
Cholesterinarme Kost (Fisch)
Vitaminreiche Kost

Bei unregelmäßigem Herzrhythmus, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit, häufigen Beinvenenthrombosen und Durchblutungsstörungen der Füße und Hände soll regelmäßig ein Arzt aufgesucht werden, um das Risiko für einen Schlaganfall zu überprüfen.
Wenn bereits einmal ein Schlaganfall stattgefunden hat, wenn es eine Durchblutungsstörung des Gehirns oder der Netzhaut gab, ist unbedingt eine Durchuntersuchung angezeigt. Meist wird dann ein Medikament verordnet, das die Blutplättchen an Zusammenklumpen hindert, und somit Blutgerinnsel erschwert. Dieses Medikament ist gut verträglich und soll auf Lebenszeit genommen werden.

So schlimm die Folgen eines Schlaganfall sind, so wichtig ist es Prophylaxe zu betreiben. Ihr Arzt kann sie beraten, die besten Möglichkeiten in Ihrem Lebensstil zu finden, um das Risiko zu minimieren.

Sport macht Spaß, hält fit und ist gesund, aber wie Viele schon schmerzlich erfahren haben, gibt es auch leidvolle Begeleiterscheinungen. Vom Schreibtisch auf direktem Weg zum Fitness-Parcours, Bewegung ohne Aufwärmphase und Überbelastung können zu Beschwerden und Verletzungen führen, die den Spaß am Freizeitsport mindern und auch zu Schäden führen können.

Häufige Sportverletzungen sind:

1. Muskelkater, d.h. kleinste Verletzungen der Muskelfasern, häufig nach ungewohnten Bewegungsabläufen und negativen Bewegungsmustern (z. B. abbremsender Krafteinsatz bei Krafttraining oder langes Abwärtslaufen). Beschwerden: etwa 1 Tag nach vorhergehender ungewohnte Betätigung, Belastungsschmerz und Leistungsminderung.

2. Muskelkrampf: meist an der Wadenmuskulatur. Ursachen: Stoffwechselstörungen (Mineralverlust, Anhäufung von Stoffwechselendprodukten), Durchblutungsstörungen durch Bandagen oder Verkrampfungen, Trainingsmängel, Fehlbelastungen, Störung der Muskelerregung.

3. Bänderriss, Bänderdehnung: vollständiges oder teilweises Reißen der Fasern bei Fehl- oder Überbelastung; meist in Kombination mit einer Gelenkverletzung; häufig an Knöchel und Knie. Beschwerden: plötzlich starke, stechende Schmerzen, Schwellung / Ergussbildung Bewegungseinschränkung (nicht immer)

4. Sehnenreizung, Sehnenscheidenentzündung: bei chronischer Überbelastung einzelner Teile des Bewegungsapparates. Verstärkend wirken falsche Bewegungsmuster, ungenügende Vorbereitung und Ermüdungserscheinungen; häufig an Unterarm (Tennis), Ferse (Läufer) oder Leiste (Fußball). Beschwerden: Schmerzen an Muskelansatz/-ursprung (Beispiel Achillessehne), Schmerzen in Ruhe, Druckschmerz, Schmerzzunahme bei Belastung.

Wo Sport getrieben wird, steht der Schutz vor Verletzungen und ihren Folgen an erster Stelle.

10 Regeln:

1. Gesundheitsprüfung (bes. bei Anfängern und Wiedereinsteigern über 35 Jahre)

2. Trainingsbeginn mit Augenmaß (langsam beginnen, dann die Belastung steigern)

3. Überbelastung unbedingt vermeiden (Qualen vermeiden!)

4. Ausreichende Erholung nach Belastung

5. Bei Erkrankungen Pause einlegen

6. Verletzungen vorbeugen und ausheilen

7. Sport an Klima und Umgebung anpassen

8. Auf richtige Ernährung und Flüssigkeitszufuhr achten (kohlenhydratreiche, ballaststoffreiche und fettarme Kost, Flüssigkeitsverlust mit Mineralwasser ausgleichen)

9. Sport an Alter und Medikamente (Einnahmezeitpunkt, Nebenwirkungen) anpassen

10. Sport soll Spaß machen.

Bei Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen und Blutergüssen sofort nach der Verletzung Eispackungen anwenden oder die betroffenen Körperteile unter kaltes Wasser halten. Die lokale Unterkühlung des Gewebes wirkt schmerzlindernd, gefäßengstellend und schränkt die Nervenleitgeschwindigkeit ein. Eine 24-stündige Behandlung mit kalt-feuchten Umschlägen oder Eispackungen und Hochlagerung kann die Ausbreitung des Blutergusses einschränken. Hilfreich ist ein Quarkwickel, für den 1 Packung Quark aus dem Kühlschrank mit einem Schuss Milch und einem Schuss Essig (zusätzliche Kühlung!) verrührt und im Leinentuch um die verletzte Stelle gewunden wird. Auch Salben mit Arnika oder Arnikaumschläge sind hilfreich. Sie wirken entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd. An den folgenden Tagen wird die Kälte durch Wärmeanwendungen ersetzt: z. B. durch wärmewirksame Salben, durchblutungsfördernde Bäder, Rotlicht oder Umschläge und Packungen. Beispielsweise kann ein Wickel aus warmen, geschälten und gequetschten Pellkartoffeln im Leinentuch für nachhaltige Wärmezufuhr sorgen.

Inzwischen sind bereits 25% aller Kinder übergewichtig. Man hört dazu immer wieder Erklärungen wie, das sei „Wachstumsspeck“, „das wächst sich schon wieder aus“, aber verharmlosen darf man dieses Problem auf keinen Fall.

Aus übergewichtigen Kindern werden nämlich übergewichtige Erwachsene, die dann zeitlebens ein Problem haben.

Verantwortlich für das Übergewicht werden häufig Faktoren wie Vererbung und Hormonstörungen gemacht, was aber in der Realität eine vollkommen untergeordnete Rolle spielt. Ursache ist eher die immer mehr abnehmende körperliche Bewegung bei zunehmenden Fernseh- und Medienkonsum, verändertes Freizeitverhalten und natürlich falsche Ernährung.

Die Freude an körperlicher Aktivität und die Essgewohnheiten werden am stärksten durch die Familie geprägt. Häufige Ursache der Gewichtszunahme ist das regelmäßige Trinken von gesüßten Getränken, wobei neben der immer genannten Coca-Cola auch in vielen Fruchtgetränken viele Kalorien versteckt sind, und der Junk-Food wie Hamburger, Riegel oder Chips, der extrem fettreich sind und kaum gehaltvoll sind. Leider wird dieses Essen unseren Kindern durch die erheblichen Werbemaßnahmen sehr attraktiv gemacht und ist mit Geschmacksverstärkern angereichert, die zum Mehr-Essen anregen.

Die Folgen des Übergewichtes sind frühzeitiges Auftreten von Zuckerkrankheit, Bluthochdruck und Gelenkverschleiß.

Respektieren Sie das natürliche Sättigungsgefühl des Kindes. Kinder sollten nicht ständig aufgefordert werden, den Teller leer zu essen. Fett- und zuckerreiche Dinge sollen nur in ganz geringen Maßen angeboren werden, auf kalorienhaltige Getränke kann man ganz verzichten.

Beim Heisshunger zwischendurch bietet man anstatt industriell bearbeiteter Kost Obst an.

Eine Gewichtsabnahme nach einer Krankheit ist vollkommen normal und reguliert sich von alleine, ein „Aufpäppeln“ ist unnötig. Essen darf den Kindern nie aufgedrängt werden, regelmäßige Mahlzeiten sind zwar wünschenswert, lassen sich aber nicht erzwingen.

Besser ein richtiges Frühstück nach ausreichend langem Schlaf als sich, was natürlich bequemer ist, in der Schulpause am Kiosk einzudecken.

Am Nachmittag sind anstatt Kuchen ein Joghurt, Obst oder Rohkost als Zwischenmahlzeit viel besser.

Beim Fernsehen sollte prinzipiell auf Süßigkeiten oder Chips verzichtet werden, wenn nach dem Abendessen überhaupt noch etwas gegessen werden muss, bietet sich auch hier Rohkost oder Obst an.

Wichtig ist bereits vom Kleinkindesalter an eine natürliche Einstellung zum Essen. Essen soll nicht als Belohnung eingesetzt („dafür bekommst du dann aber auch ein Eis“) oder für Erpressungsversuche („wenn du das nicht aufisst, darfst du heut nicht am Computer spielen“).

Auch sollte der Besuch von McDonald`s nicht zur besonderen Attraktion oder Höhepunkt des Familienausflugs werden, hier dürfen auch die Großeltern erzieherisch tätig werden.

Wichtig ist die regelmäßige körperliche Bewegung für Kinder, der Schulsport ist hier kaum ausreichend. Es ist zwar von den Eltern fürsorglich aber auf lange Sicht wenig hilfreich, das eigene Kind überall mit dem Auto hinzufahren und abzuholen.

Grenzen sollte man setzen bei den Stunden, die das Kind vor dem Fernseher oder Computer verbringt.

Regelmäßige sportliche Betätigung, am besten in einem Sportverein, soviel wie möglich mit dem Fahrrad fahren, das erhöht den Energieverbrauch und fördert zusätzlich den Bewegungsapparat und die Belastbarkeit.

Durch umsichtiges Verhalten können Verletzungen oder Unfälle durch Meeresbewohner vermieden werden. Am Besten informieren Sie sich vor Ort bei den lokalen Tourismus-Behörden oder Einheimischen über möglicherweise bestehende Gefahren und die Maßnahmen zu deren Abwendung.

Nesseltiere und Quallen

Tentakel bzw. Nesselschleim sollte sofort abgewischt werden, aber nicht mit bloßen Händen – Plastikkarten haben sich hier besonders bewährt. Zum Abspülen kein Wasser, sondern Essig oder Alkohollösungen verwenden. Zusätzlich kann die Gabe von so genannten Antihistaminika als Salbe und/oder Tabletten lindernd wirken. Bei Herzrasen, Schwitzen oder Schwindel sollte umgehend ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Giftfische und Wasserschlangen

Die häufigsten Verletzungen durch Giftfische werden im Uferbereich verursacht. Hier hilft nur das Tragen von Schuhen oder auch ein „schlurfender“ Gang über den Meeresboden, wodurch diese Fische im Vorfeld verscheucht werden.

Andere Giftunfälle betreffen wiederum Taucher, die leichtsinnigerweise alles Getier und Meeresgewächs anfassen wollen. So kann der Kontakt mit z. B. einem Steinfisch zu schwersten Vergiftungserscheinungen führen. Für bestimmte Fischarten existieren so genannte Gegengifte, die jedoch nur von einem erfahrenen Arzt verabreicht werden dürfen.Der beste Schutz vor solchen Verletzungen besteht in der Selbstbeschränkung, auf den Genuss der Betrachtung und dem Verzicht auf Berührung der wunderbaren Meeresfauna und -flora.

Ist es dennoch zu einem Fisch- oder Schlangengiftkontakt gekommen, so kann man versuchen, das Gift mittels der Heißwassermethode zu inaktivieren: Eintauchen des betroffenen Körperteils in ca. 45 °C heißes Wasser. Zum Schutz von Verbrühungen sollte eine Begleitperson die Temperatur kontrollieren. In jedem Falle sollte auch ein Arzt zur Rate gezogen werden.

Vergiftungen durch den Verzehr von Meerestieren

Die Gifte bestimmter Algenarten können in Muscheln, Schalentieren oder Fischen angereichert und durch deren Verzehr vom Menschen aufgenommen werden. Dadurch kann es in leichten Fällen zu Magen-Darm-Problemen kommen, in schweren Fällen sind neurologische Erscheinungen bis hin zu Lähmungen und Atemversagen möglich.

Ciguatera

Besonders in der Karibik- und Pazifikregion kommt es häufiger beim Verzehr von Rifffischen zu Vergiftungserscheinungen – dann spricht man von einer Ciguatera- Vergiftung. Typischerweise beklagen Betroffene neben den Magen-Darm-Beschwerden Missempfindungen bei Kältekontakt, die zum Teil als sehr quälend empfunden werden und Monate anhalten können.Zur Verkürzung dieses Krankheitsbildes wird als einzig mögliche Sofortmaßnahme die Gabe einer zuckerhaltigen Infusion (Mannitol 20%) im akuten Stadium diskutiert.Erkundigen Sie sich vor Ort über ein möglicherweise bestehendes lokales Ciguatera- Rote Algenpest- (Red Tide) oder Muschel-Problem.Im Zweifel sollten sie auf den Genuss von Raubfischen und Meeresfrüchten verzichten.

Seeigel

Die Stacheln dringen tief in die Haut ein, sind schwierig zu entfernen und neigen zu Entzündungsreaktionen. Sie sollten daher die Stachel unverzüglich entfernen: Versuchen Sie den aus Kalk bestehenden Stachel mit Essig aufzulösen oder den Stachel durch mehrfaches Aufkleben und Abziehen eines Klebebandes herauszuziehen. Am Besten, Sie schützen sich in Seeigelgebieten durch das Tragen von Badesandalen.

Haie

Über den „Schrecken der Meere“ kursieren in der Masse emotional beladene Fabelgeschichten. In den seltensten Fälle wird ein Mensch tatsächlich Opfer eines Haiangriffes. Erkundigen Sie sich vor Ort über ein möglicherweise bestehendes Hai-Problem und gehen Sie nur an den Stränden ins Wasser, wo auch die einheimische Bevölkerung badet.

Krokodile

Ähnliches wie bei Haien gilt natürlich auch für die Krokodile. Bedenken Sie, dass diese Reptilien unter Wasser am Grund eines Flusses oder Sees – für den Menschen vom Ufer aus nicht sichtbar – auf ihre Beute lauern können. Einheimische Bewohner werden Ihnen auf Anfrage sichere Wasserstellen zum Waschen oder Baden zeigen können.

Flusspferde

Durch Flusspferde sterben jedes Jahr mehr Menschen als z. B. durch Löwen oder Tiger. Halten Sie daher beim Rafting oder bei einer Kanu-Safari immer genügend Abstand von einer Flusspferdherde. Insbesondere Flusspferdkühe verstehen eine Annährung als einen Angriff auf ihre Kälber und sind zur deren aggressiven Verteidigung jederzeit bereit.

MERKBLÄTTER

Merkblatt
Milchzucker-
Unverträglichkeit 1

Merkblatt
Milchzucker-
Unverträglichkeit 2

HÄUFIG GESTELLTE FRAGEN

Was ist der Unterschied zwischen Haus- und Fachärzten?

Fachärzte haben sich auf ein bestimmtes Gebiet der Medizin und/oder auf bestimmte Untersuchungen spezialisiert.Die Fachärzte sollen die Patienten nur auf eine Überweisung durch den Hausarzt hin untersuchen und behandeln.Fachärzte sollen keine hausärztliche Tätigkeit ausüben.Der Hausarzt übernimmt die langfristige Betreuung und Überwachung der Patienten, was gerade bei älteren Patienten und bei Patienten mit mehreren Krankheiten sehr wichtig ist. Dies erfolgt auch in der Beratung mit den jeweiligen Fachärzten.

Vorsorge-Darmspiegelung

Warum muss ich auf einen Termin für eine so lange warten?

Wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Vorsorge-Untersuchung. Es besteht also keine Krankheit und keine Beschwerden, sondern es besteht nur ein bestimmtes Risiko für Darmkrebs-Vorstufen oder auch Darmkrebs selbst. Sie dient dazu, bei dem betreffenden Menschen, dieses Risiko abzuschätzen und die Darmkrebs-Vorstufen zu erkennen und auch sofort zu entfernen. Man weiß über die Häufigkeit dieser Darmkrebsvorstufen und ihre Wachstumstendenz sehr gut Bescheid. Diese wachsen relativ langsam und benötigen für den Übergang in Darmkrebs eine lange Zeit (Jahre).

Deshalb besteht für eine Vorsorge-Darmspiegelung keine übertriebene Eile, sie sollte nur in einem angemessenen Zeitraum erfolgen. Die Darmspiegelung ist auch für den Arzt und die Praxis eine aufwändige Untersuchung, die Vorbereitung und die notwendige Zeit erfordert. Weiterhin müssen auch die Patienten mit Krankheiten oder Beschwerden untersucht werden, und dies manchmal sehr kurzfristig. Wenn bei der Terminvergabe der Schwerpunkt auf die Vorsorgeuntersuchungen gelegt wird (wie dies leider manche Ärzte tun), bleibt für die Patienten mit Beschwerden kaum noch Untersuchungszeit und -möglichkeit. Dies ist medizinisch aber nicht zu vertreten. Unter diesem Gesichtspunkt sind die Wartezeiten verständlich und auch sinnvoll. In anderen Bereichen der Medizin sind solche Wartezeiten seit langem üblich und normal.

Darmspiegelung

Ist eine Darmspiegelung sehr schmerzhaft?

Während eine Magenspiegelung keine Schmerzen bereitet, können bei einer Darmspiegelung durch den Zug an den Darmkurven schmerzhafte Empfindungen auftreten. Dies ist auch abhängig von der Anzahl und Lage dieser Darmkurven aber auch sehr von der Schmerzempfindlichkeit des Einzelnen, die äußerst unterschiedlich ist. Deshalb empfehle ich die Durchführung einer Darmspiegelung immer mit der Gabe einer Betäubungsspritze, deren Stärke für den einzelnen Patienten angepasst wird. Dadurch wir die Untersuchung gut vertragen und akzeptiert. Viele Patienten, gerade solche mit chronischen Darmentzündungen, die vorher schlechte Erfahrungen gemacht haben, haben ihre Meinung über eine Darmspiegelung danach vollkommen geändert.

Darmkrebs

In meiner Familie sind Fälle von Darmkrebs aufgetreten, muss ich mich auch untersuchen lassen?

Es gibt eine familiär erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Dies erkennt man an der Anzahl der erkrankten Familienangehörigen und auch am Erkrankungsalter. Normalerweise tritt Darmkrebs vereinzelt und in einem Alter knapp unter 70 Jahren auf. Wenn das Erkrankungsalter deutlich darunter liegt oder mehrere Betroffene in der direkten Familie sind, ist Risiko erhöht, manchmal auch sehr stark erhöht, ohne dass irgendwelche Vorzeichen bestehen. Ist dies der Fall, sollten Sie sich (und auch die anderen Familienangehörigen) mit dem Arzt besprechen und untersuchen lassen. Als Zeitpunkt für die erste Untersuchung rechnet man 15 Jahre vor dem Erkrankungsalter des jüngsten betroffenen Familienmitglieds.

Darm-Divertikel

Ich habe Darm-Divertikel, die mir Schwierigkeiten machen. Muss ich bei einer akuten Divertikel-Krankheit unbedingt im Krankhaus behandelt werden?

Nein, mit den heutigen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden ist auch eine ambulante Behandlung gut möglich. Im Krankenhaus müssen nur die Fälle behandelt werden, die einen sehr schweren oder komplizierten Verlauf haben, dieser entwickelt sich aber fast immer nicht von heute auf morgen. Bei mit seiner Krankheit vertraute und informierte Patient wird heute bei Auftreten von Beschwerden zunächst vom Arzt untersucht, man kann dabei feststellen ob und auch wie schwer eine Divertikel-Entzündung ist. Nach der Einleitung der Behandlung erfolgen regelmässige Kontrollen. Auf dies Weise können heute die meisten Entzündungsschübe ambulant behandelt werden.

Morbus Crohn

Ich habe Morbus Crohn mit häufigen Durchfällen und Bauchschmerzen. Nur wenn ich die Cortison-Tabletten nehme, bilden sich meine Beschwerden zurück. Ist eine solche längere Behandlung mit Cortison schädlich?

Eine längerfristige Behandlung einer chronischen Darmentzündung wie Morbus Crohn mit Cortison sollte heute nicht mehr durchgeführt werden. Diese Behandlung ist auf Dauer sehr schädlich für Ihren Körper, schädigt Knochen, Haut und Blutgefäße und führt zu einer Gewichtszunahme. Eine Behandlung mit Cortison-Tabletten wird heute nur noch so kurz wie möglich durchgeführt. Es gibt andere, bessere Medikamente, mit denen die Krankheit gut behandelt werden kann, und für eine längerfristige Gabe geeignet sind. Bei Ihnen sollte dringend eine Umstellung der Behandlung auf solche Medikamente erfolgen.

Gallensteine

Ich habe nach dem Essen starke Schmerzen im rechten Oberbauch, jetzt sind bei mir als Ursache Gallensteine festgestellt worden. Ich habe aber Angst vor der Operation, gibt es keine anderen Methoden zur Behandlung wie eine Zertrümmerung der Steine.

Zur Behandlung von Gallensteinen mit Beschwerden hat sich heute die Entfernung der kranken Gallenblase mit einer Bauchspiegelung durchgesetzt. Dies ist ein kleiner Eingriff ohne großen Bauchschnitt, es werden nur 3 sehr kleine Einstiche bzw. Schnitte für die Optik angelegt und die Gallenblase entfernt. Der Eingriff ist unkompliziert, der Aufenthalt im Krankenhaus beträgt nur wenige Tage und das ursächliche Problem ist beseitigt. Die anderen Verfahren wie Steinzertrümmerung oder -auflösung haben stark enttäuscht, entweder verschwinden die Steine nicht oder kommen wieder, Komplikationen sind häufiger und die Ursache, nämlich die kranke Gallenblase, wird nicht behandelt. Deshalb werden diese Methoden heute nicht mehr eingesetzt und sind nicht zu empfehlen.

Magenspiegelung

Ich bin sehr empfindlich im Hals und entwickle schnell starken Würgereiz. Kann bei mir trotzdem eine Magenspiegelung durchgeführt werden ?

Diese Frage wird sehr häufig gestellt. Würgereiz ist eine normale Reaktion des Körpers und tritt bei (fast) jedem auf, nur in unterschiedlichem Ausmaß. Erfahrungsgemäß wird die eigene Empfindlichkeit in diesem Punkt eher überschätzt. Durch die Vorbereitung zur Magenspiegelung mit der Halsbetäubung und der für jeden Patienten angemessenen Beruhigungsspritze und einer vorsichtigen Untersuchungstechnik ergeben sich hier keine echten Schwierigkeiten und die Magenspiegelung kann bei allen Patienten durchgeführt werden.

Magenspiegelung bei Kindern

Kann auch bei Kindern eine Magenspiegelung durchgeführt werden?

Prinzipiell kann in der Praxis auch bei Kindern eine Magenspiegelung durchgeführt werden. Das Problem sind meistens Bauchschmerzen bei den Kindern. Die Erfahrung von vielen Untersuchungen bei Kindern zeigt aber, dass bei dem ganz überwiegenden Teil der untersuchten Kinder bei einer Magenspiegelung (übrigens auch bei den Darmspiegelungen) keinerlei krankhafte Veränderungen zu finden sind. Deshalb sollte man bei Untersuchungen an Kindern größte Zurückhaltung üben, gemeinsam mit dem Kinderarzt sollten die Beschwerden und Probleme besprochen werden und die notwendigen, nicht eingreifenden Untersuchungen durchgeführt werden. In den seltensten Fällen finden sich bedeutsame organische Störungen sondern ganz andere Ursachen. Eine Spiegelung sollte nur bei speziellen Fragestellungen durch den Kinderarzt nach den entsprechenden Voruntersuchungen veranlasst werden.